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Die letzte Nasa-Mondsonde "Ladee" dreht die Schlussrunde

Computergrafik von Ladee,  kurz für "Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer".

Computergrafik von Ladee, kurz für "Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer".

(Foto: dpa)

Die letzte Mond-Mission der Nasa steht kurz vor ihrem Ende. Nach mehreren Flugmanövern soll die Sonde "Ladee" auf dem Mond zerschellen. Von "Ladees" Daten sind die Wissenschaftler schon jetzt begeistert, sie sprechen von einer "supererfolgreichen Mission".

Die letzten Vorbereitungen für den Start von Ladee laufen.

Die letzten Vorbereitungen für den Start von Ladee laufen.

(Foto: dpa)

Die vorerst letzte Mond-Mission der US- Raumfahrtbehörde Nasa startet ihren Schlussspurt: Nachdem die Raumsonde "Ladee" (Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer) rund ein halbes Jahr lang den Mond umkreist hat, soll sie in ungefähr zwei Wochen auf dem Himmelskörper zerschellen, teilt die Nasa mit. Ursprünglich war die rund 250 Millionen Dollar (etwa 190 Millionen Euro) teure Mission nur auf rund 100 Tage angelegt gewesen.

"Alle unsere Erwartungen sind übertroffen worden", sagte Nasa-Managerin Joan Salute. "Es ist eine supererfolgreiche Mission. Die Sonde und alle Instrumente haben praktisch perfekt funktioniert."

"Bedeutende neue Erkenntnisse"

Allein die bislang gesammelten rund 700.000 Messdaten beinhalteten "einige bedeutende neue wissenschaftliche Erkenntnisse", sagt Nasa-Wissenschaftler Rick Elphic. Dies betreffe auch die Zahl der Teilchen in der Atmosphäre des Mondes. Die Daten würden derzeit noch ausgewertet, danach aber "sehr bald" veröffentlicht. "Ladee" war Anfang September von einem Weltraumbahnhof im US-Bundesstaat Virginia in Richtung Mond gestartet, um dessen Atmosphäre zu untersuchen.

Solche Daten könnten auch für bemannte Mond-Missionen von großem Interesse sein - die sind von der Nasa derzeit aber gar nicht geplant. "Ladee" ist zwar die dritte Mond-Mission in fünf Jahren, aber auch die letzte derzeit anvisierte. Wie es mit der Mond-Erforschung der Nasa danach weitergeht, ist völlig unklar. Die Behörde will sich in Zukunft auf das Einfangen eines Asteroiden und bemannte Missionen zum Mars konzentrieren und hat Pläne für bemannte Mond-Missionen auch auf Drängen der Obama-Regierung hin zunächst in die Schublade verbannt.

So groß wie ein Kleinwagen

Vor ihrem Aufprall auf dem Mond muss "Ladee", die etwa so groß wie ein Kleinwagen ist, noch einige riskante Manöver überstehen. Nachdem sie den Mond bislang stets mit einem Sicherheitsabstand von 20 bis 150 Kilometern umkreist hat, soll sie jetzt mehrmals ganz dicht daran vorbeifliegen - um so weitere Daten zu sammeln. Auf bis zu drei Kilometer könnte sich "Ladee" der Oberfläche des Mondes nähern.

Die Flugbahn ist dann nur noch schwer zu kontrollieren und die Sonde könnte jederzeit mit einem Berg auf dem Mond zusammenprallen. "Wir können das in diesem Fall nur machen, weil wir den Hauptteil der Mission schon in der Tasche haben", sagt Nasa-Wissenschaftler Butler Hine. "Es ist sehr riskant, aber die Belohnung für die Wissenschaft könnte sehr hoch sein."

Um den 21. April herum soll "Ladee" dann auf der Rückseite des Mondes aufschlagen. "Der Aufprall wird die Sonde so gut wie verdampfen lassen", sagt Hine. "Wir sehen das natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Mission ist so ein großer Erfolg, das ganze Team ist sehr stolz, aber wir werden es vermissen, mit der Sonde zu kommunizieren."

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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