Wissen

Klimawandel und Allergien Längere Leidenszeit

Heuschnupfen-Geplagte müssen länger niesen: Der Klimawandel macht nach Angaben der Freien Universität Berlin (FU) inzwischen auch Allergikern zu schaffen. Die Blühzeit der Birke habe sich durch das wärmere Wetter in Berlin zum Beispiel seit den 1980er Jahren um acht Tage verlängert, teilte das Institut für Meteorologie am Montag mit. Dadurch ziehe sich auch die Leidenszeit für Allergiker in die Länge.

Nach einer Analyse der FU-Meteorologen ist die mittlere Temperatur des Monats März in Berlin in den vergangenen 24 Jahren um 0,7 Grad angestiegen. Dadurch verschob sich auch der Beginn der Baumblüte um mehrere Tage nach vorn.

Sorge macht die Erderwärmung den Meteorologen auch in Bezug auf die Ambrosia-Pflanze (Traubenkraut), die das weltweit stärkste Pollenallergen besitze. Mehr Wärme könnte die Ausbreitung dieser Pflanze, die in den 70er Jahren durch Saatgut aus den USA eingeschleppt wurde, fördern. Frankreich und Italien hätten dieses Problem nicht rechtzeitig ernst genommen, teilte das FU-Institut weiter mit. Dort stelle die Ausbreitung der Pflanze Ambrosia-Allergiker inzwischen vor massive Probleme. Die Pflanze könne während der Blütezeit von Mitte Juli bis Mitte Oktober auch schwere Symptome wie Atemnot und Astma auslösen.

Ein verstärktes Auftreten von Ambrosia-Pollen in Deutschland kann die Pollensaison nach FU-Angaben bis in den Oktober hinein verlängern.

In der FU-Pollenfalle wurden am 4. September 2006 erstmals Ambrosia-Pollen gezählt. Als Ursache für die Ausbreitung wird inzwischen preiswertes Vogelfutter aus Osteuropa vermutet. Darin seien oftmals Samen der Ambrosia enthalten. Berlin rief Gärtner bereits im Herbst dazu auf, die Pflanze zu beseitigen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen