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Verringerte Aufmerksamkeit Lärm stört Fische beim Fressen

Für Fische ist es am besten, wenn während des Fressens um sie herum Stille herrscht. Lärm lenkt die Tiere ab, sodass sie aus Versehen ungenießbare oder schädliche Dinge verzehren, oder einen nahenden Räuber nicht bemerken. Das finden Forscher der Universität Bristol heraus.

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(Foto: REUTERS)

Unterwasserlärm stört Fische beim Fressen. Dadurch werde die Futteraufnahme weniger effizient, berichten britische Biologen nach Versuchen mit Stichlingen. Ständige Ablenkungen könnten bei den Fischen dazu führen, dass sie ungenießbare oder schädliche Dinge fressen, länger fressen müssen oder einen Raubfisch nicht rechtzeitig erkennen.

Diese indirekten Lärmfolgen müssten stärker beachtet werden, schreiben Julia Purser und Andy Radford von der Universität Bristol in Großbritannien im Fachjournal "PLoS ONE". Bisher war der Einfluss von Unterwasserlärm hauptsächlich bei großen Meeressäugern untersucht worden.

Die Forscher hatten Dreistachlige Stichlinge (Gasterosteus aculeatus) im Labor mit Unterwasserlautsprechern kurzen Lärmschüben ausgesetzt, wie sie auftreten, wenn etwa ein Motorboot über sie hinwegfährt. Dabei stellten sie fest, dass die Tiere zwar nicht aufhörten zu fressen, aber deutlich abgelenkt wurden. Sie waren weniger genau bei der Auswahl des Futters, schnappten wahllos nach ungeeigneten Partikeln und fraßen insgesamt weniger effizient. "Ihr Konzentration nahm ab, sie konnten ihre Gedanken nicht mehr beim Fressen halten, ganz so wie wir, wenn wir durch laute Baustellengeräusche gestört werden", kommentierte Purser.

Quelle: ntv.de, dpa

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