Bei Lese-Rechtschreibschwäche Lautes Vorlesen hilft
12.05.2009, 10:20 UhrBei Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten hilft lautes Vorlesen. Am besten wechseln sich Eltern mit ihrem Nachwuchs beim Lesen kurzer Textabschnitte ab. Dazu rät Prof. Gerd Schulte-Körne von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) in Berlin.
Dabei dürfe das Kind die Sätze anfangs leise für sich zu lesen. "Loben Sie Ihr Kind, unabhängig vom Ergebnis, schon allein für seinen Einsatz", fügt Schulte-Körne hinzu. Eltern sollten nicht länger als 15 Minuten täglich mit dem Kind üben - sonst sei es zu schnell demotiviert. Bei Lese-Rechtschreibschwierigkeiten ist die Laut-Wahrnehmung des Kindes gestört. Es kann gesprochene Wörter nur schwer in Laute zerlegen und diese nur mühsam den entsprechenden Schriftzeichen zuordnen. Häufig verwechselt es ähnlich klingende Laute oder ähnlich aussehende Buchstaben.
Trotz intensiven Übens und guter intellektueller Fähigkeiten macht es beim Schreiben deutlich mehr Fehler und liest außerdem langsamer als seine Mitschüler. "Die Kinder empfinden meist einen hohen Leidensdruck wegen ihrer schlechten Leistungen sowie oft fehlender Unterstützung und Förderung", sagt Schulte-Körne. Eltern sollten daher ihr Kind nicht unter Druck setzen, sondern seine Stärken betonen.
Quelle: ntv.de