Wenn Kinder krank sind Männern fehlt die Wahrnehmung
18.02.2010, 15:01 UhrVäter schätzen die Gesundheit ihrer Kinder deutlich positiver ein als Mütter. Wo eine Mutter eine Krankheit bei ihrem Kind zu erkennen glaubt, tut dies ein Vater noch lange nicht, wie aus einer in Hamburg veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht. So nehmen lediglich vier Prozent der Väter wahr, dass ihr Kind häufig erkältet ist oder Kopfschmerzen hat. Dagegen stellten das rund 15 Prozent der Mütter fest.
Mütter gaben außerdem fünfmal häufiger an, dass ihr Kind an Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis leidet. Nur drei Prozent der Väter nahmen entsprechende Beschwerden wahr. Das so genannte "Zappel-Philipp-Syndrom" (ADHS) wurde von acht Prozent der Väter festgestellt und Schlafstörungen registrierten sieben Prozent. Bei den Müttern lagen beide Werte um rund 50 Prozent höher.
Als einen Grund dafür nennen Experten die Tatsache, dass Kinder nach wie vor überwiegend von den Mütter betreut werden. Mütter erkennen daher auch die Beschwerden eher und kümmern sich darum. "Eine weitere Erklärung für diese Ergebnisse liegt sicherlich auch darin, dass Frauen und Männer Krankheit und Gesundheit grundsätzlich unterschiedlich bewerten", erklärt der Psychologe Claus Gieseke. "Während viele Männer auch ihre eigenen Krankheitssymptome eher verleugnen, nehmen Frauen ihre Gesundheit meistens bewusster wahr." Forsa befragte im Januar 1000 Menschen mit Kindern zwischen sechs und 18 Jahren.
Quelle: ntv.de, AFP