Klonen gegen Parkinson? Mäuse erfolgreich therapiert
31.03.2008, 12:23 UhrMit Hilfe des therapeutischen Klonens haben US-Forscher die Schüttelllähmung Parkinson bei Labormäusen erfolgreich behandelt. Wie die Wissenschaftler im Fachblatt "Nature Medicine" berichten, besserten sich die Symptome der Nervenkrankheit bei den Versuchstieren nach einer Kur mit geklonten Nervenzellen erheblich. Abwehrreaktionen des Immunsystems seien bei der Behandlung nicht aufgetreten.
Die genetisch passenden Nervenzellen waren aus Hautzellen der Tiere geklont worden. Mediziner hoffen, mit dieser Methode auch einmal parkinsonkranken Menschen helfen zu können. Lorenz Studer vom Sloan-Kettering Institute in New York und seine Mitarbeiter hatten die Parkinson-Krankheit bei den Mäusen mit Hilfe von Chemikalien gezielt ausgelöst. Sie entnahmen dann Hautzellen aus dem Schwanz der kranken Tiere und pflanzten deren Kerne in zuvor entkernte Eizellen ein. Aus jeder Eizelle entwickelte sich nun ein Embryo, der dieselben genetischen Merkmale besaß wie das Tier, von dem die Hautzellen stammten.
Symptome ließen deutlich nach
Aus diesen geklonten Embryonen gewannen die Wissenschaftler Stammzellen, die sie wiederum auf chemischem Weg dazu brachten, sich in Dopamin-bildende Nervenzellen zu verwandeln. Genau diese Zellen fehlen im Gehirn von Parkinson-Kranken, was zu den bekannten Symptomen, wie dem starken Muskelzittern und der Muskelsteife, führt. Jede Parkinson-Maus bekam nun die genetisch passenden Nervenzellen ins Gehirn gespritzt.
In den folgenden elf Wochen ließen die Symptome der Erkrankung bei den Tieren deutlich nach, wie die Forscher in entsprechenden Verhaltenstests beobachteten. Bei Kontrolltieren, die genetisch nicht passende Nervenzellen verabreicht bekamen, war dies hingegen nicht der Fall. Ihre Untersuchung zeige, dass therapeutisches Klonen prinzipiell funktioniere und lasse auf zahlreiche zukünftige Anwendungsmöglichkeiten hoffen, meinen die Forscher.
Quelle: ntv.de