Wissen

Fledermaus-Kompass Magnetische Orientierung

Die Große Braune Fledermaus orientiert sich auf längeren Flugreisen auch am Magnetfeld der Erde. Das berichtet eine internationale Forschergruppe um Richard Holland von der Princeton-Universität in New Jersey (USA) im Journal "Nature" (Bd. 444, S. 702).

Zur Orientierung im Nahbereich benutzen die meisten Fledermausarten ein Echolotsystem. Bisher war nicht im Detail bekannt, wie die nachtaktiven Tiere auf längeren Strecken navigieren. Auf welche Weise die nun untersuchten Tiere Magnetfelder wahrnehmen, erklären die Wissenschaftler nicht.

Die Forscher setzten zwei Gruppen von Fledermäusen der Art Eptesicus fuscus bei Sonnenuntergang für eineinhalb Stunden einem veränderten Magnetfeld aus. Bezogen auf den magnetischen Nordpol wurde das Feld einmal um 90 Grad im Uhrzeigersinn verdreht, im zweiten Fall um 90 Grad dagegen.

Dann ließen Holland und seine Kollegen die Tiere 20 Kilometer nördlich ihres Schlafplatzes frei und verfolgten ihre Flugroute. Tatsächlich machten sich die Fledermäuse -je nach vorheriger Manipulation -um etwa 90 Grad nach Osten oder Westen versetzt auf dem Heimweg.

Einige Tiere fanden trotzdem noch im Laufe derselben Nacht zu ihrem Schlafplatz zurück, berichten die Forscher. Das zeige, dass die magnetische Orientierung auch außer Kraft gesetzt werden könne und die Tiere dann wohl auf eine "interne Landkarte" zurückgriffen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen