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Ausrottung gefährdet Masern kommen wieder

Die Masern sind in Europa wieder auf dem Vormarsch. Laut einer in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie kam es im vergangenen Jahr vor allem in Deutschland, Großbritannien, der Schweiz, Italien und Rumänien zu einem deutlichen Anstieg der Masern-Erkrankungen. Zuvor hatte es einen Rückgang gegeben: 2006 traten der Untersuchung zufolge europaweit 8223 Fälle auf, ein Jahr später ging die Zahl auf 3909 zurück. In den ersten neun Monaten des Jahres 2008 stieg die Zahl der Erkrankungen jedoch wieder sprunghaft auf 6269 an, wie "The Lancet" berichtet.

Masern werden durch einen hoch ansteckenden Virus verursacht, der Fieber und einen Ausschlag am ganzen Körper auslöst. Durch Impfungen im Kleinkindalter kann die Krankheit verhindert werden. Allerdings sind einige Menschen nicht geimpft, etwa weil sie keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung haben oder weil sie Impfungen als unnötig oder schädlich ansehen. Die Autoren der Studie untersuchten 2006 und 2007 insgesamt 12.132 Masernfälle in 32 europäischen Ländern. Sieben der Erkrankungen endeten tödlich.

Bis 2010 in Europa ausgerottet?

Weltweit starben 2007 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 197.000 Menschen an Masern. Das war ein Rückgang um 74 Prozent seit dem Jahr 2000. Anfang der 60er Jahre gab es noch sechs Millionen Masern-Tote pro Jahr. Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, die Masern in Europa bis 2010 komplett auszurotten. Dieses Ziel scheint nun in Gefahr.

Masern schwächen das Immunsystem und sind vor allem für unterernährte Menschen gefährlich. Die Krankheit kann Komplikationen wie Atemprobleme mit sich bringen. Die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit Masern treten durch Lungenentzündung, Durchfall und Gehirnentzündung ein. Bei Schwangeren kann eine Maserninfektion zu Früh-, Fehl- oder Totgeburten führen.

Quelle: ntv.de

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