Schnee am Südpol Meer könnte langsamer steigen
10.11.2006, 09:00 UhrStärkere Schneefälle am Südpol können einer Berechnung zufolge den Anstieg des Meeresspiegels verlangsamen. Das ergaben Klimasimulationen des französischen Forschungsinstitutes CNRS und der Universität Melbourne.
Durch das Abschmelzen von Gletschern und die wärmebedingte Ausdehnung des Meerwassers steige der Meeresspiegel um jährlich 1,8 Millimeter. Auch an den Rändern der Antarktis schmelzen Gletscher und Eismassen. Zugleich werden jedoch der Modellrechnung zufolge die Niederschläge im Zentrum des Kontinents Antarktika zunehmen, erklärten die Forscher. Diese blieben lange als Eis oder Schnee gebunden.
Der Effekt baue sich mit der Klimaerwärmung über die Jahre auf. Am Ende des Jahrhunderts könne dies zu einer Dämpfung des dann jedoch auch stärkeren Meeresanstiegs um 1,2 Millimeter pro Jahr führen.
Allerdings hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten der Schneefall am Südpol nicht signifikant verändert, wie ein US-Forscherteam kürzlich im Fachblatt "Science" (Bd. 313, S. 827) berichtete. Die Wissenschaftler hatten unter anderem Daten von Eisbohrkernen und Wetterbeobachtungen ausgewertet. Jedoch seien die Schwankungen von Jahr zu Jahr sehr groß, betonten die Forscher. In den kommenden Jahrzehnten seien weitere Satellitenbeobachtungen nötig, um die künftige Schneeentwicklung zu beobachten.
Infolge des Klimawandels erwarten Wissenschaftler einen drastischen Anstieg des Meeresspiegels zwischen 11 und 88 cm bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Millionen Menschen wären von einem solchen Anstieg betroffen: Allein in Ägypten leben rund zwölf Millionen Menschen in Gebieten, die bei einem Anstieg von 50 cm überflutet würden.
Quelle: ntv.de