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Unter vollen Segeln Mehr Energie für ISS

Große Erleichterung bei der NASA: Die Entfaltung von zwei riesigen neuen Sonnensegeln der Internationalen Raumstation ISS ist am Donnerstag geglückt. Gut zwei Stunden dauerte es, bis die zusammen über 70 Meter langen Segel voll ausgebreitet waren. Für den Transport mit der Raumfähre "Atlantis" waren sie wie eine Ziehharmonika zusammengefaltet worden.

Mit den neuen Segeln kann die Stromversorgung für die ISS künftig verdoppelt werden -eine Grundvoraussetzung für den geplanten weiteren Ausbau der Station. Die Entfaltung der Segel war der Höhepunkt der Mission des an der ISS angedockten Shuttles "Atlantis".

Um Probleme wie bei der Montage des ersten ISS-Sonnensegels 2000 zu verhindern, ging der Arbeitsprozess sehr langsam und schrittweise voran. Damals stockte die Ausbreitung des Segels und die Astronauten mussten ins All, um das Segel wieder flott zu bekommen. Diesmal wurden die Segel zunächst nur zur Hälfte ausgefahren. Danach wurde eine 30-minütige Pause eingelegt, damit die Konstruktion Wärme durch die Sonne aufnehmen kann.

Die Solarsegel werden für den weiteren Ausbau des Außenpostens im All benötigt, weil die bisherige Stromversorgung für die geplante Erweiterung unter anderem durch das europäische Weltraumlabor "Columbus" nicht ausreichen würde. Der Anbau der rund 293 Millionen Euro teuren Teile ist die erste Erweiterung der ISS, seit dem Absturz der Raumfähre "Columbia" 2003. Danach hatte die Nasa ihr Shuttle-Programm und damit auch den Ausbau der Raumstation vorübergehend eingestellt.

Die beiden Astronauten Dan Burbank und Steve MacLean hatten bei einem gut siebenstündigen Außeneinsatz Halterungen und Arretierungen an einem Drehgelenk entfernt, damit sich die neuen Sonnensegel bis zu 360 Grad drehen lassen und dem Lauf der Sonne folgen können. Schon kurz nach dem erfolgreichen Ende der Arbeiten begann die NASA damit, die Funktionsfähigkeit des Drehgelenks der beiden Segel zu prüfen, die sich gegenüber liegen und jeweils über fast 33.000 Solarzellen verfügen.

"Atlantis" soll sich am Sonntagmorgen von der ISS abkoppeln und ihren Rückweg zur Erde antreten. Dort wird sie am 20. September erwartet. Auf der ISS bleibt unter anderem der deutsche Astronaut Thomas Reiter zurück. Er wurde im Juli an Bord der US-Fähre "Discovery" ins All gebracht und soll dort bis zu sieben Monate lang den Einbau des europäischen Raumlabors "Columbus" vorbereiten.

Quelle: ntv.de

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