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Welle der Ausrottung in China Menschenaffen sterben aus

Forscher befürchten die Ausrottung der meisten oder gar aller Menschenaffenarten in China. Ein schweizerisch-chinesisches Wissenschaftlerteam hat festgestellt, dass Weißhandgibbons bereits gänzlich verschwunden sind, wie die Universität Zürich mitteilte.

Die 14 Experten führten eine Bestandsaufnahme in allen chinesischen Waldgebieten durch, in denen der Weißhandgibbon in den letzten 20 Jahren vorkam. Zuletzt beobachtet wurde die Art 1988 im Nangunhe Naturreservat im Südwesten der Provinz Yunnan. Nach zwei Wochen Feldarbeit sei klar gewesen, dass die Gibbonart als Folge kontinuierlicher Vernichtung, Zerstückelung und Ausdünnung des Waldes sowie der Jagd auf Wildtiere ausgestorben sei, heißt es.

Der Anthropologe Thomas Geissmann von der Universität Zürich hofft nun, dass der Weißhandgibbon auch im angrenzenden Birma vorkommt, hat dafür aber bisher keine Hinweise. Die Forscher warnen, dass der Verlust des Yunnan-Weißhandgibbons nur der Anfang einer beispiellosen Welle der Ausrottung sei, der die meisten oder sogar alle chinesischen Menschenaffenarten zum Opfer fallen drohen.

So sei etwa der Weißwangen-Schopfgibbon seit den achtziger Jahren nicht mehr gesichtet worden, von einigen Arten gebe es nur noch wenige Individuen. Geissmann hofft deshalb, die chinesische Regierung und internationale Naturschutzorganisationen mit den Forschungsergebnissen zu alarmieren und dazu zu bewegen, sofortige Maßnahmen einzuleiten, um die letzten verbleibenden Menschenaffen Chinas zu retten.

Quelle: ntv.de

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