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Die Besatzung der "Apollo 11" Michael Collins

Als weltweit 500 Millionen Menschen vor den Fernsehern jubelten, war er im Funkloch auf der Mondrückseite der wohl einsamste Mensch der Welt: Michael Collins.

Als weltweit 500 Millionen Menschen vor den Fernsehern jubelten, war er im Funkloch auf der Mondrückseite der wohl einsamste Mensch der Welt: Michael Collins.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Ohne seine Arbeit wäre "Apollo 11" nie zur Erde zurückgekehrt - dennoch spielte Michael Collins aus dem Mondfahrertrio bei der historischen Landung die am wenigsten beachtete Rolle. Als Armstrong und Aldrin in der Landefähre "Eagle" die Mondoberfläche ansteuerten, harrte Collins in der Kommandokapsel "Columbia" aus. Während seine Kollegen als erste Menschen den Mond betraten und eine halbe Milliarde Menschen vor dem Fernseher jubelte, drehte Collins Warteschleifen in der Umlaufbahn des Erdtrabanten. Im Funkloch auf der Mondrückseite muss er damals der wohl einsamste Mensch der Welt gewesen sein. Zu allem Überfluss vergaß US-Präsident Richard Nixon bei seiner Live-Schaltung vom Weißen Haus zum Mond auch noch, Collins Namen zu erwähnen - er sprach nur zu den anderen beiden.

Kampfflieger und Testpilot

Geboren wurde Collins am 31. Oktober 1930 in Rom als Sohn eines Militärattachés. Seinem Highschool-Abschluss in den USA folgte die Aufnahme in die Militärakademie und Kader-Schmiede "West Point". Er ließ sich zum Kampfflieger und Testpiloten ausbilden. Zwischen 1959 und 1963 kam er auf 4200 Flugstunden, das sind 175 volle Tage. 1963 schaffte es Collins in die Astronautenauswahl. 1966 flog er während der Mission "Gemini 10" ins All und wagte zwei Außeneinsätze. Mit dem Flug gelang den USA ein Weltrekord - nie zuvor waren Menschen weiter entfernt von der Erde gewesen.

Nur ein Jahr nach seinem Flug zum Mond 1969 verließ Collins die NASA und wurde Ministerialdirektor. 1971 übernahm er den Direktorenposten im Nationalen Luft- und Raumfahrtmuseum. In dieser Funktion koordinierte er den Neubau des Museums, das 1976 früher und günstiger als geplant eröffnete. 1980 ging er in die Wirtschaft und gründete fünf Jahre später seine eigene Firma.

Einen Namen machte sich Collins in den vergangenen Jahren als Buchautor. Unter anderem schrieb er Bücher über seine Reisen ins All. Der heute 78-Jährige ist Vater dreier Kinder.

Quelle: ntv.de, dpa

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