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Gute Sicht im Süden Deutschlands Mond verfinstert sich

Am 25. April verfinstert sich der Mond - zumindest teilweise.

Am 25. April verfinstert sich der Mond - zumindest teilweise.

(Foto: dpa)

Der Donnerstagabend bietet eine partielle Mondfinsternis, die besonders im weniger bewölkten Süden Deutschlands gut zu beobachten sein wird. Das kosmische Schattenspiel beginnt um 20.02 Uhr mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde und dauert etwa vier Stunden. Um 21.52 Uhr kommt der Mond in den Kernschatten. Erst dann kann die Finsternis beobachtet werden. Besser sichtbar ist das Ereignis um 22.07 Uhr, wenn zum Maximum knapp zwei Prozent der Mondscheibe im Kernschatten der Erde liegen. Der nördliche Teil des Erdtrabanten erscheint dann stark verdunkelt.

Bei einer partiellen Mondfinsternis stehen Sonne, Erde und Mond in einer Reihe, der Mond taucht aber nur teilweise in den Kernschatten der Erde ein. Bei einer totalen Mondfinsternis wird er dagegen vollständig verdeckt. Komplett finster wird er allerdings auch dabei nicht: Langwelliges Licht, das von der Erdatmosphäre gebrochen und in den Schattenbereich gelenkt wird, färbt den Mond während der Finsternis rotbraun.

Nächste Chance: September 2015

Mondfinsternisse gibt es zwar seltener als Sonnenfinsternisse. Sie lassen sich aber häufiger beobachten, weil sie über einer großen Region sichtbar sind. Sonnenfinsternisse sind von der Erde aus stets nur in einem vergleichsweise schmalen Streifen zu beobachten. Die nächste von Deutschland aus sichtbare totale Mondfinsternis gibt es am 28. September 2015.

Das oft beeindruckende Schattenspiel beschäftigt die Menschen seit Jahrhunderten. In Mythen und Legenden schrieben sie dem Lauf der Himmelskörper einen höheren Sinn zu und versuchten, die kosmischen Ereignisse zu erläutern. Chinesische Beobachter stellten sich vor, dass bei einer Finsternis ein himmlischer Drache den Mond verschlingt. Die Wikinger fürchteten den Wolf Hati, der dem Mond am Himmel nachjagt und ihn gelegentlich fängt. Mit viel Lärm schlugen sie Hati bei Finsternissen schließlich in die Flucht.

Bei den Ägyptern war es der böse Gott Seth, der das heilige Horusauge am Himmel stahl. Die Amazonas-Indianer begründeten den bei einer totalen Finsternis rotbraun gefärbten sogenannten "Blutmond" mit einer Pfeilattacke eines jugendlichen Bogenschützen. Sie lässt den Mond bluten, bis ein Schamane den Pfeil herauszieht und die Wunde heilt.

Quelle: ntv.de, dpa

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