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Sozialer Status der Hyänen Mutti ist die beste Lehrerin

Hyänenjunge lernen von ihren Müttern, welche Rudelmitglieder sie unterwerfen und welche sie dominieren können. Das hat eine internationale Gruppe von Forschern des Berliner Leibniz-Instituts für Zoound Wildtierforschung (IZW) und der Universität Sheffield herausgefunden. Die Wissenschaftler beantworteten damit die Frage, wie die Weibchen der Tüpfelhyänen – einer der sozialsten Säugetiergemeinschaften – ihren Rang und Status an den Nachwuchs weitergeben. Sie widerlegten bisherige Vermutungen, dass dies über die Gene oder über mütterliche Sexualhormone geschehe.

Die Studie basiert auf Adoptionsfällen unter Hyänen in der Serengeti und dem Ngorongoro-Krater in Tansania. Die Forscher werteten eigene Beobachtungen aus mehr als 20 Jahren aus und wiesen die genetische Mutterschaft mit Hilfe der Molekulargenetik nach. "Adoptierte Tüpfelhyänen hatten als erwachsene Tiere immer einen ähnlichen Rang wie die Adoptivmutter", sagte Marion East vom IZW. "Im Gegensatz dazu bestand kein Zusammenhang zwischen dem Rang adoptierter Nachkommen und dem Rang der genetischen Mutter."

Die Ergebnisse zeigen, dass junge Tüpfelhyänen aufgrund des Verhaltens ihrer Mutter bei Auseinandersetzungen mit anderen Gruppenmitgliedern erkennen, wen sie dominieren können. Wenn sie erwachsen seien, verteidigten sie die erlangte Position. Hyänen adoptieren fremde Junge nur sehr selten. "Das passiert vor allem dann, wenn mehrere Mütter ihre Jungtiere im gleichen Bau gebären und sie danach einfach verwechseln", sagte IZW-Forscher Oliver Höner. Das Phänomen der Rangvererbung sei bereits bei vielen Säugetierarten, darunter Paviane und Meerkatzenaffen, beschrieben worden.

Quelle: ntv.de

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