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"Glory" verfehlt Umlaufbahn NASA missglückt Satellitenstart

Eigentlich sollte der Satellit "Glory" künftig neue Messdaten aus der Atmosphäre auf die Erde funken. Doch der Start läuft nicht so glatt, wie es sich die US-Weltraumbehörde NASA erhofft hatte. Die Schutzverkleidung löst sich nicht, der Satellit ist zu langsam - und schafft es nicht in seine Umlaufbahn.

Die "Taurus XL" hinterlässt eine Spur ins All - und eine Lücke im Budget der NASA.

Die "Taurus XL" hinterlässt eine Spur ins All - und eine Lücke im Budget der NASA.

(Foto: AP)

Die US-Weltraumbehörde NASA muss einen Misserfolg bei der Erforschung der Erde verbuchen: Ihr Satellit "Glory" stürzte ins Meer, nachdem sich die Schutzverkleidung nach dem Start ins All nicht rechtzeitig gelöst hatte. Der umgerechnet 305 Millionen Euro teure Satellit war mit Instrumenten ausgestattet, die feine Partikel in der Atmosphäre messen und damit zur Erforschung des Klimawandels beitragen sollten.

Vor dem Start am Freitag um 02.09 Uhr (Ortszeit, 11.09 Uhr MEZ) seien "keine Anomalien" festgestellt worden, sagte der zuständige NASA-Leiter Omar Baez. Wenige Minuten später sei allerdings deutlich geworden, dass sich die Schutzverkleidung um "Glory" nicht wie vorgesehen löste und der Satellit daher nicht schnell genug in die vorgesehene Erdumlaufbahn gelangen konnte. "Glory", der vom kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg aus von einer Rakete ins All gebracht worden war, stürzte daher "irgendwo in den südlichen" Pazifik, wie Baez ausführte. Der ursprünglich für den 23. Februar geplante Start von "Glory" war wegen technischer Probleme zwei Mal verschoben worden.

Warten auf weitere Daten

Der 528 Kilogramm schwere Satellit war mit Instrumenten ausgestattet, die feine Schwebstoffe, sogenannte Aerosole, in der Erdatmosphäre messen sollten. Die Daten sollten der Wissenschaft Aufschluss über die Beeinflussung des Klimas durch die winzigen Partikel geben. Außerdem sollte mithilfe des Satelliten genauer untersucht werden, wie die Sonne die Erdatmosphäre beeinflusst. Die Untersuchungsergebnisse sollten dazu beitragen, künftige Klimaveränderungen und ihre Auswirkungen auf den Menschen verlässlich vorauszusagen.

Im Februar 2009 musste die NASA einen ähnlichen Misserfolg wie jetzt mit "Glory" verbuchen. Ein Satellit, der Daten über den weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß sammeln sollte, stürzte in der Nähe der Antarktis ins Meer. Experten sagten, noch stehe nicht fest, ob "Glory" aus den selben Gründen seine Erdumlaufbahn verfehlt habe. Rick Straka, Vize-Chef des Unternehmens Orbital Sciences, das "Glory" und seine Trägerrakete gebaut hatte, erklärte, derzeit lägen nicht genügend Daten vor, um den Absturz des Satelliten genauer zu erklären.

Quelle: ntv.de, AFP

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