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Zwei Therapiemethoden möglich Nach Schlaganfall

Zwei Therapiemethoden, vergleichbares Risiko: Nach einem Schlaganfall beugen eine Operation an der Halsschlagader oder eine Stützung dieses verengten Gefäßes mittels Stent einem erneuten Schlaganfall gleichermaßen vor - zumindest in den ersten zwei Jahren. Das ist das Ergebnis der Vergleichsstudie "SPACE", wie das Universitätsklinikum Heidelberg berichtete.

Jährlich erleiden nach Angaben der Universitätsklinik etwa 20.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, der durch die Verengung einer Halsschlagader verursacht wurde. Ob für diese Patienten eine Gefäßstütze (Stent) oder eine Operation der Halsschlagader besser ist, haben die Mediziner aus 33 Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz an 1214 Patienten untersucht.

Zwar sei das Risiko, in den ersten 30 Tagen einen weiteren Schlaganfall zu erleiden oder zu sterben, für sogenannte Stent-Patienten geringfügig höher, sagte Peter Ringleb, Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg. Jedoch nicht so stark, dass von der Stent-Behandlung generell abzuraten sei. Ältere Patienten über 70 Jahren hatten der Studie zufolge ein etwas niedrigeres Risiko bei der operativen Behandlung. Patienten unter 70 Jahren hatten ein niedrigeres Risiko bei der Behandlung mit einem Stent. Die Studie zeigt auch, dass zwischen dem fünften Tag nach dem Eingriff und dem Ende des Beobachtungszeitraums von zwei Jahren etwa jeder 50. Patient erneut einen Schlaganfall erlitt - sowohl nach einer Operation als auch nach einer Stent-Behandlung.

Allerdings bildeten sich bei den Stent-Patienten häufiger neue Engstellen der Halsschlagader. Bei elf Prozent der Patienten mit Stent waren zwei Jahre nach dem Eingriff die Gefäße wieder verengt. Das sind doppelt so viele wie bei den operierten Patienten. "Die klinische Bedeutung dieser erneuten Verengungen ist jedoch noch nicht geklärt", sagte Ringleb.Die SPACE-Studie (Stentgestützte Angioplastie der Carotis versus Endarteriektomie) startete 2001 und wurde mit 750.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Die Originalarbeit war in der Zeitschrift "Lancet Neurology" veröffentlicht worden.

Quelle: ntv.de

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