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Ursache für Lungenerkrankungen Nanotechnik nicht ungefährlich

Das Umweltbundesamt (UBA) warnt vor Gesundheitsgefahren, die aus dem industriellen Einsatz von Nanotechnologie in Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken, Kosmetika und anderen Produkten resultieren können. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des UBA hervor.

Klein, kleiner, nano: Die Nanotechnologie ist auf dem Vormarsch, aber laut UBA nicht ohne Risiken.

Klein, kleiner, nano: Die Nanotechnologie ist auf dem Vormarsch, aber laut UBA nicht ohne Risiken.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der zunehmende Einsatz synthetischer Nanomaterialien in Produkten führe, neben einer Vielzahl positiver Auswirkungen auf Umwelt und Wirtschaft aber auch zu einem verstärkten Eintrag dieser Materialien in Boden, Wasser und Luft, heißt es in der Studie. Die Wirkungen in der Umwelt und mögliche Gesundheitsrisiken für Menschen seien derzeit noch unzureichend erforscht, es bestünden noch "gravierende Wissenslücken".

Empfehlung: Nano-Produkte vermeiden

Das Amt empfiehlt in der Studie, Produkte mit den kleinen Partikeln so lange zu vermeiden, wie ihre Wirkungen in der Umwelt und auf die menschliche Gesundheit noch weitgehend unbekannt sind. Zudem fordert das UBA eine Kennzeichnungspflicht und ein Melderegister für Produkte, die Nanopartikel enthalten. Davon wären mehr als 800 Unternehmen in Deutschland betroffen, die in der Nanotechnologie tätig sind.

Die Verwendung Millionstel Millimeter kleiner Partikel ist für viele Industriebranchen interessant, weil sie nützliche chemische und physikalische Eigenschaften besitzen. Ihre Winzigkeit birgt allerdings auch die Gefahr, dass sie viel eher die natürlichen Barrieren im Körper überwinden - die Blut-Hirn-Schranke etwa.

Krankheits-Auslöser

Einem UBA-Hintergrundpapier zufolge können manche der mit bloßem  Auge nicht erkennbaren Partikel bis tief in die Lunge vordringen  und dort Entzündungen auslösen. Zu einem geringen Anteil könnten  Teilchen auch in die Blutgefäße und damit in andere Organe des  Körpers gelangen. Das UBA verweist auch auf Tierversuche, denen  zufolge bestimmte Nanopartikel die Erbinformation DNS schädigen und  Lungenkrebs auslösen können. Es gebe Hinweise, dass Nanoröhrchen  aus Kohlenstoff Erkrankungen ähnlich wie Asbestfasern auslösen können.

Die Nanotechnologie arbeitet mit kleinsten Strukturen. Ein  Nanometer ist 1000 Mal kleiner als der Durchmesser eines  Menschenhaares. Die Nanotechnik beeinflusst bereits heute die  Industrie in vielen Bereichen, etwa die Automobilindustrie, den  Maschinenbau, die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie und die  Umwelttechnik.

Quelle: ntv.de, abe/UBA/dpa

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