Hörner wertvoller als Gold Nashorn-Wilderei nimmt zu
10.01.2008, 15:44 UhrDie Naturschutzorganisation WWF beklagt einen "alarmierenden Anstieg" der Nashorn-Wilderei in Simbabwe. "In den Schutzgebieten des afrikanischen Staates werden immer mehr bedrohte Spitzmaulnashörner von Wilderern erschossen. Besonders im Südosten hat das illegale Töten seit 2000 rasant zugenommen", berichtete der World Wide Fund for Nature in Frankfurt. Der Bestand der Spitzmaulnashörner wird auf weltweit höchstens 3.700 geschätzt.
Als Grund für die Zunahme der Jagd nannte der WWF die schlechte wirtschaftliche Lage. Wegen der katastrophalen Versorgungslage sei die Versuchung groß, Nashörner zu jagen und ihre Hörner zu verkaufen. "Auf den Schwarzmärkten Asiens, wo pulverisiertes Nasenhorn hauptsächlich nachgefragt wird, zahlt man mittlerweile für das Horn mehr als für Gold", erklärte WWF-Expertin Vera Reifenstein. Dem Stoff werden in der traditionellen asiatischen Medizin heilende Kräfte und eine fiebersenkende Wirkung zugeschrieben. Seit dem Jahr 2000 wurden in Simbabwe laut WWF 67 Tiere geschossen und 66 in Fallen gefangen. Davor hatte es seit Mitte der 90er Jahre in den Schutzgebieten keinerlei Jagd gegeben.
Um den Nashorn-Bestand zu schützen, lässt der WWF Tiere durch Sender und Spurenleser beobachten, er hat einige Tiere in sicherere Gegenden gebracht und besonders gefährdeten Exemplaren das Horn abgenommen, damit sie für Wilderer wertlos sind. Dank dieser Maßnahmen sei es gelungen, dass die Population in manchen Regionen inzwischen sogar wieder wächst.
Quelle: ntv.de