Unterwartete Vielfalt auf den Philippinen Neue Waranarten entdeckt
17.05.2010, 16:07 UhrEin deutscher Forscher entdeckt zwei neue Waranarten sowie eine Unterart auf den Philippinen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Vielfalt der Echsentiere bisher stark unterschätzt wurde - noch immer ist die tatsächliche Anzahl der Großwarane nicht komplett erfasst.

"Varanus palawanensis", eine der neu entdeckten Arten auf der Insel Palawan.
(Foto: Ingo Langlotz /ZFMK)
Gleich zwei bisher unbekannte Waranarten und eine neue Unterart hat der deutsche Forscher André Koch auf den Philippinen entdeckt. Warane gab es schon vor 60 Millionen Jahren, zu ihnen gehört auch die größte noch lebende Echse, der Komodowaran von bis zur drei Metern Länge.
Nach dem Fund mehrerer neuer Warane auf der indonesischen Insel Sulawesi vor drei Jahren zeigten die jetzigen Ergebnisse erneut, dass auch die Vielfalt der philippinischen Warane bisher stark unterschätzt worden sei, erklärt Koch in einer Mitteilung des Bonner Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig (ZFMK).
Nachdem erst kürzlich eine andere Forschergruppe einen ebenfalls bisher unbekannten fruchtfressenden Waran entdeckte, werde deutlich, dass die tatsächliche Artenzahl der in diesem Archipel lebenden Großwarane immer noch nicht komplett erfasst sei.
Immer wieder neue Entdeckungen
Koch wird in Kürze an der Universität Bonn seine Promotion vollenden. Ein Schwerpunkt seiner Doktorarbeit sind die Warane Südostasiens. Es sei erstaunlich, dass diese großen Echsen lange vernachlässigt worden seien und der Wissenschaft immer wieder bislang unbekannte Arten begegneten, erklärte Kochs wissenschaftlicher Betreuer, ZFMK-Vizedirektor Professor Wolfgang Böhme.

Ein junges Exemplar von Varanus cumingi samarensis, der neuen Unterart von der Insel Samar, Philippinen.
(Foto: Maren Gaulke/ZFMK)
Das zeige, dass auch bei großen Wirbeltieren noch lange nicht alle Arten des Planeten erfasst und benannt seien. Die Artenbeschreibung der neu entdeckten Tiere wurde kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Zootaxa" veröffentlicht.
Die Philippinen umfassen mehr als 7000 tropische Inseln. Das Inselreich ist bekannt für seinen außergewöhnlichen Artenreichtum. Es sei neben Indonesien einer der Biodiversitätshotspots unseres Planeten, heißt es in der Mitteilung des ZFMK. Das betreffe nicht nur Korallenfische oder Schmetterlinge und andere kleine Insekten sondern auch die großen Räuber in dieser Region, die Warane.
Quelle: ntv.de, dpa