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Aids-Virus mit Ankerhaken Neuen Rezeptor entdeckt

US-Forscher haben einen neuen Rezeptor für das Aids-Virus gefunden. Durch das Andocken an den Rezeptor löst das HIVirus Signalvorgänge aus, die letztlich seine Ausbreitung erleichtern. Dies berichten die Wissenschaftler im Journal "Nature Immunology". Sie hoffen, damit auch einen neuen Angriffspunkt für die Aids-Behandlung gefunden zu haben.

Gegen andere Krankheiten befänden sich bereits eine Reihe von Medikamenten in Erprobung, die diesen Rezeptor blockierten. Der Rezeptor, genannt Integrin ?4ß7, befindet sich auf den so genannten CD4-positiven T-Zellen des Immunsystems und lotst diese normalerweise in den Darm. Das Aidsvirus heftet sich nun mit einem speziellen "Ankerhaken" auf seiner Außenhülle an diesen Rezeptor an, berichten die Wissenschaftler um Anthony Fauci vom National Insititute of Allergy and Infectious Diseases (Bethesda/US-Staat Maryland).

So lassen sie sich den Weg in den Darm weisen, ihrem bevorzugten Vermehrungsort. Aidsviren wandern nach der Infektion stets zum Darm, und zwar ganz unabhängig davon, auf welchem Weg sie in den Körper gelangt sind – durch Geschlechtsverkehr, infizierte Blutproben oder mit der Muttermilch zum Beispiel. Dort starten sie dann ihre Attacke auf das Immunsystem. Wie die Forscher nun weiter berichten, wird durch den Kontakt mit dem Integrin ?4ß7-Rezeptor ein weiteres Molekül, LFA-1, aktiviert. Dieses erleichtert die Ausbreitung des Virus von Zelle zu Zelle.

Quelle: ntv.de

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