Die drei Raumfahrer auf der Internationalen Raumstation ISS dürfen zu Silvester keinen Alkohol trinken, wollen aber trotzdem ihren Spaß haben. Der russische Kosmonaut Michail Tjurin berichtete in einer Videoverbindung am Sonntag, er selbst und der Amerikaner Michael Lopez-Alegria wollten sich traditionell als russisches Väterchen Frost verkleiden.

Für die amerikanische Astronautin Sunita Williams sei die Rolle des jungen Mädchens Schneeflöckchen vorgesehen. "Wir sind ein ungewöhnliches Kollektiv, fantasievoll, alles Komiker, deshalb werden wir uns zum Jahreswechsel unbedingt etwas ausdenken", berichtete Tjurin. Kostüme gebe es genug auf der ISS.

Die Raumstation sollte am Silvestertag 16 Mal die Datumsgrenze überfliegen. Die Raumfahrer wollten den Jahreswechsel aber nur drei Mal begehen, nämlich jeweils zeitgleich mit ihren Familien in Moskau, in Massachusetts an der US-Ostküste und in Houston (Texas), sagte Tjurin den Journalisten in der Flugleitzentrale in Koroljow bei Moskau.

Das alkoholfreie Silvester hatten die Raumfahrer schon länger kommen sehen. Schließlich hatte nicht die etwas laxe russische Raumfahrtbehörde, sondern die strenge amerikanische NASA den letzten Transport mit Lebensmitteln und Geschenken ins All gebracht. "Hier darf man nicht nur nichts trinken, andere Dinge sind auch verboten", scherzte Tjurin vor der Kamera mit einem Seitenblick auf seine Kollegin Williams.

Im Service-Modul "Swesda" (Stern) hatten die drei ISS-Bewohner einen großen Tannenbaum an die Wand gezeichnet, unter den sie die Geschenke von der Erde legten. Lopez-Alegria freute sich über eine Zeichnung seines siebenjährigen Sohnes. Tjurin bekam einen Birkenzweig, wie ihn Russen üblicherweise mit ins Dampfbad nehmen. Williams freute sich über ein Foto ihres Terriers "Gorbie".