Auch am Nordpol Noch mehr Eis auf dem Mond
02.03.2010, 09:51 UhrEin Radargerät lokalisiert am Nordpol des Mondes mehr als 40 Krater, die voll mit gefrorenem Wasser sind. Bereits im Jahr zuvor entdeckte die NASA am Südpol des Mondes Eis.
Auch am Nordpol des Mondes gibt es Eis. Diese Entdeckung habe ein US-Radargerät gemacht, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Das mit einem indischen Raumschiff ins All gestartete Radargerät habe mehr als 40 Krater voll mit gefrorenem Wasser entdeckt. Die Krater seien 1,6 bis 15 Kilometer groß.
Im vergangenen Jahr hatte die NASA bereits enthüllt, dass es am Südpol des Mondes gefrorenes Wasser gibt. Dies führte zu einer Neubewertung des zuvor als staubtrocken eingestuften Himmelskörpers.In der ewigen Finsternis am Nordpol des Mondes gibt es tonnenweise Wassereis. Das haben Astronomen mit einem Radarinstrument an Bord der indischen Mondsonde "Chandrayaan-1" beobachtet. In mehr als 40 kleinen Kratern, deren Boden das Sonnenlicht nie erreicht, stießen die Forscher auf Wassereis. Schätzungen zufolge gebe es dort mindestens 600 Millionen Tonnen Eis, berichtete die US-Raumfahrtbehörde NASA am Montag (Ortszeit) in Washington. Zuvor hatte die NASA-Sonde "LCROSS" bereits Wassereis am Südpol des Mondes entdeckt. Und eine "Wasserkarte" von "Chandrayaan- 1" hatte Spuren von Wasser überall auf dem Mond gezeigt.
Wasser entsteht auf dem Mond
Mit dem Radarinstrument Mini-SAR stießen die Forscher auf dicke Schichten am Grund der Krater, die die Eigenschaften von Wassereis haben. Die zahlreichen Messungen der verschiedenen Mondmissionen zeigten, dass Wasser offensichtlich auf dem Mond entstehe, sich ausbreite, und abgelagert werde, erläuterte der Chefwissenschaftler für das Radarinstrument Mini-SAR, Paul Spudis vom Mond- und Planeteninstitut in Houston (US-Staat Texas).
Das Wasser auf dem Mond entsteht - so vermuten Forscher - mit Hilfe des Sonnenwindes, der auf die Mondoberfläche trifft. Seine Wasserstoffteilchen (Protonen) treffen demnach mit rasender Geschwindigkeit auf den Sauerstoff, der in Felsen und Steinen des Mondes steckt, und beide verbinden sich dann zu Wasser. "Die neuen Entdeckungen zeigen den Mond als interessanteres und attraktiveres Ziel für Wissenschaft und Raumfahrt als bislang gedacht", ergänzte Spudis. Wasservorkommen wären etwa für bemannte Missionen oder Stationen auf dem Erdtrabanten von großer Bedeutung.
Quelle: ntv.de, dpa