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Meeresschutzgebiet unter Wasser Nutzen zeigt sich in kurzer Zeit

Ein kleines Meeresschutzgebiet vor Schottland zeigt bereits zwei Jahre nach seiner Einrichtung einen Nutzen für Umweltschützer und Fischer. Die Zahl junger Jakobsmuscheln in dem Gebiet hat sich erhöht, berichten Forscher der Universität von York.

Jakobsmuscheln

Jakobsmuscheln

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Umweltschützer werben weltweit für ungestörte Reservate unter Wasser: Von dort aus sollen Fisch- und Muschellarven in großer Zahl in die Umgebung gelangen und dabei helfen, erschöpfte Bestände zu regenerieren. Das Team um Leigh Howarth von der University of York in Großbritannien berichtet im Journal "Marine Biology" über seine Ergebnisse.

Das 2,67 Quadratkilometer große – oder je nach Lesart kleine – Schutzgebiet liegt in der Lamlay Bay vor der kleinen Isle of Arran. Das ist nicht weit vom schottischen Glasgow an der Westküste entfernt. Im Oktober 2008 wurde die Fischerei beendet. Das Ökosystem soll sich so weit wie möglich ungestört entwickeln können. Innerhalb des Schutzgebietes war das Vorkommen junger Jakobsmuschen nach der Auszählung durch Taucher deutlich höher als außerhalb des Reservates, berichtet das Team. Innerhalb des Reservates waren auch die ausgewachsenen Jakobsmuscheln (Scallops) größer.

Wachsende Bestände auch in der Umgebung

Bei vielen Meerestieren produzieren ältere und größere Individuen mehr Eier als kleinere. Das Wegfangen solcher Super-Vermehrer wird mit Bestandsrückgängen vieler Meerestiere in Verbindung gebracht. Die Larven der Muscheln werden mit der Strömung weit verbreitet. Sind die Muscheln erwachsen, legen sie am Boden in 18 Monaten hingegen nur noch rund 30 Meter zurück. Aus dem Schutzgebiet kann also viel Nachwuchs in die Umgebung getragen werden.

Nach Angaben der Forscher werden die Muscheln in Großbritannien nicht in großen Mengen verzehrt. Dennoch hatte die Scallop-Fischerei auch großen wirtschaftlichen Wert, die Delikatessen werden auch exportiert.

Die stählernen Schleppvorrichtungen, mit denen die Tiere vom Boden geholt werden, zerstören vielfach den Bodengrund und die dort lebenden Organismen. Um die Küste des Vereinigten Königreiches sollen künftig weitere marine Schutzgebiete ausgewiesen werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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