Gelandet im Pazifik Orion absolviert erfolgreichen Jungfernflug
05.12.2014, 19:23 Uhr
Die Kapsel nach ihrer Landung im Pazifik.
(Foto: REUTERS)
Nach seinem erfolgreichen Jungfernflug schlägt der für Mars-Missionen ausgelegte US-Raumtransporter "Orion" wie geplant im Pazifik auf. Während seines viereinhalbstündigen Testflugs um die Erde legt die Raumkapsel mehr als 96.000 Kilometer zurück.
Die neue US-Raumkapsel Orion, mit der die Raumfahrtbehörde Nasa in den kommenden Jahrzehnten Menschen zum Mars befördern will, hat einen erfolgreichen Jungfernflug absolviert. Mit 24 Stunden Verspätung brachte eine Trägerrakete die noch unbemannte Kapsel zu ihrem ersten Test ins All. Nach viereinhalb Stunden landete Orion sicher im Pazifik. Die Nasa schwärmte von einem "bedeutenden Meilenstein für das amerikanische Raumfahrtprogramm".
Bei dem Kurzausflug ins Weltall überprüfte die Raumfahrtbehörde unter anderem den Hitzeschild von Orion, der Temperaturen von 2200 Grad Celsius beim Wiedereintritt in die Atmosphäre aushalten muss. Auch die Trennung der Kapsel von der Rakete beim Start sowie die Landung per Fallschirm im Ozean wurden erstmals geprobt. Mit Spannung erwarteten die Nasa-Ingenieure zudem Daten zu Strahlenbelastung und Temperaturen im Inneren der Kapsel - für das Überleben einer Crew sind diese Faktoren von großer Bedeutung.
Der ursprünglich für Donnerstag geplante Start von Orion war wegen technischer Probleme und starker Windböen verschoben worden. Die Trägerrakete vom Typ Delta IV mit der Kapsel an ihrer Spitze hob schließlich am Freitag um 13.05 Uhr (MEZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Der Start verlief problemlos und wurde von Applaus im Kennedy Space Center begleitet. Orion-Programmmanager Mark Geyer zeigte sich begeistert, "wie gut" der Beginn der Mission gelungen sei.
US-Marine holt die Kapsel ein
Die Raumkapsel umrundete die Erde zwei Mal und erreichte dabei eine Höhe von bis zu 5800 Kilometern. Zum Vergleich: Die Raumstation ISS kreist 420 Kilometer über der Erde. Nach der Wasserlandung südwestlich der kalifornischen Küste im Pazifik machte sich die US-Marine an die Bergung der Raumkapsel.
Der nächste Testflug von Orion ins All soll 2018 stattfinden, eine erste bemannte Reise ist nicht vor 2021 geplant. Mitte der 2030er Jahre will die Nasa mit der Raumkapsel Menschen zum Mars befördern, auch eine Reise zu einem Asteroiden ist anvisiert.
Seit Ende des Shuttle-Programms 2011 sind die USA bei bemannten Flügen ins All auf russische Sojus-Kapseln angewiesen; jeder Mitflug kostete die Nasa 71 Millionen Dollar (57,6 Millionen Euro). Der Orion-Testflug schlägt mit 370 Millionen Dollar zu Buche, insgesamt kostete das Orion-Programm die Nasa bislang 9,1 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP