Nach einem Vertrauensbruch Oxytocin erhält Glaubwürdigkeit
06.06.2008, 08:34 UhrExperten haben die gehirnphysiologischen Grundlagen der Reaktion auf Vertrauensbruch entdeckt. Wissenschaftler der Universität Zürich konnten nach eigenen Angaben nachweisen, dass das Hormon Oxytocin auch nach einem Vertrauensbruch vertrauensfördernd wirkt.
In der Studie reagierten Probanden, die ein Placebo erhalten hatten, den Angaben zufolge auf einen Vertrauensbruch mit einer Reduktion ihres Vertrauensverhaltens. Diejenigen aber, denen mittels Nasenspray Oxytocin verabreicht worden sei, hätten ihr Vertrauensverhalten nicht geändert, erklärte der Leiter des Forschungsteams Ernst Fehr.
Diese unterschiedliche Reaktion auf einen Vertrauensbruch sei verbunden mit einem sehr spezifischen Aktivierungsmuster im Gehirn. Das Muster deute darauf hin, dass Oxytocin die Aktivierung in denjenigen Gehirnstrukturen reduziere, die sowohl in die Verarbeitung von Angst involviert seien als auch in die Verhaltensanpassung nach einem negativen Erlebnis. Die neuen Befunde könnten dabei helfen, tiefere Erkenntnisse über psychische Störungen zu gewinnen, bei denen soziale Defizite im Vordergrund stünden.
Quelle: ntv.de