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Sicherung der Bestäubung Palmfarn lockt mit Duft

Ungewöhnliche Zusammenarbeit im australischen Busch: Um die Bestäubung sicherzustellen, ekeln männliche Blüten eines Palmfarns Käfer zu bestimmten Tageszeiten gezielt weg, während die weiblichen Blüten die Insekten gleichzeitig mit einem Duft anlocken. Das berichtet eine Gruppe um Irene Terry von der Universität von Utah in Salt Lake City im Journal "Science".

Die leicht mit Palmen zu verwechselnden Pflanzen existieren bereits seit rund 300 Millionen Jahren. Ihre Samen sind noch nicht von anderen Pflanzenorganen geschützt, daher werden sie von Biologen zu den Nacktsamern und damit in die Nähe des Ginkobaumes gestellt. Auf den männlichen Zapfen leben zahlreiche winzige Käfer, die dort ihre Nahrung finden, zugleich aber die Befruchtung des Palmfarns übernehmen.

Während des Tages – etwa von 11 bis 15 Uhr – erhitzten sich die Blüten um bis zu zwölf Grad über die Umgebungstemperatur. Damit geht ein etwa eine Million Mal stärkerer Ausstoß von Duftmolekülen einher, beschreibt Terry. Der "Gestank" der männlichen Blüten – unter anderem verursacht durch die Substanz beta-Myrcen – verdrängt die Käfer, während die weiblichen Blüten mit anderen, angenehmeren Duftstoffen locken. Im Labor starben die Insekten bei hohen Myrcen-Konzentrationen sogar. Nach dem Ausstoß von Duftmolekülen kommen die Käfer dennoch wieder auf die männlichen Zapfen zurück, weil sie dort ernährt werden.

Die Forscher weisen darauf hin, dass Pflanzendüfte ursprünglich vielleicht entwickelt wurden, um Schädlinge abzuwehren. Das nun beschriebene System könnte ein über viele Millionen Jahren hinweg konservierter Zwischenschritt auf dem Weg zur Befruchtung durch Insekten sein.

Quelle: ntv.de

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