Gen-Mutationen identifiziert Parkinson-Forscher erhält Preis
09.09.2011, 10:15 UhrDer Tübinger Parkinson-Forscher Thomas Gasser und ein US-Kollege erhalten für ihre Parkinson-Forschungen den Zülch-Preis. Er habe mit seiner Arbeit Erkenntnisse geliefert, die irgendwann helfen könnten, die Ursachen der Schüttellähmung zu behandeln, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Thomas Gasser untersuchte das Erbgut von Familien, in denen überdurchschnittlich viele Menschen an Parkinson erkranken. Dabei identifizierte er mehrere Gen-Mutationen, die zu Parkinson oder anderen Bewegungsstörungen führen können. Mit diesem Wissen könnten Ärzte in Zukunft ermitteln, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Mensch im Laufe seines Lebens an Parkinson erkranken wird. Mit einer gezielten Behandlung ließe sich dann der Ausbruch der Krankheit wohl um viele Jahre hinauszögern, glaubt der Tübinger Experte.
Der 53-Jährige ist ärztlicher Direktor an der Universitätsklinik Tübingen und Direktor des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung, das zu den führenden Einrichtungen in der Parkinson- und Alzheimer-Forschung weltweit zählt. Er teilt sich den Preis mit Robert Nussbaum von der Universität San Francisco, der ebenfalls ein führender Experte für die genetischen Ursachen von Parkinson ist.
Der K.J.-Zülch-Preis wird seit 1990 für herausragende Leistungen in der neurologischen Grundlagenforschung vergeben. Er erinnert an den Neurologen Klaus Joachim Zülch (1910-1988) und wurde 1989 von der Gertrud-Reemtsma-Stiftung seiner Schwester ins Leben gerufen.
Quelle: ntv.de, dpa