1,25 Millionen Exemplare erfasst Pflanzenliste ins Netz gestellt
30.12.2010, 13:30 Uhr
Alle Pflanzen sind im Internet auf www.theplantlist.de aufgelistet.
Um Ordnung in die Pflanzenwelt zu bringen, listen Botaniker alle bisher bekannten Pflanzen der Welt auf und stellen diese Liste der Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung.
Zur Krönung des Internationalen Jahres der Biodiversität haben britische und US-amerikanische Botaniker erstmals eine vollständige Liste aller bekannten Pflanzen der Welt erstellt. Die im Internet einzusehende Datenbank enthält die wissenschaftlichen Namen von 1,25 Millionen Pflanzen. Sie soll Forschern unter anderem in der Pharmaindustrie und der Landwirtschaft dienen. Aufgelistet sind bekannte Getreidearten wie Weizen oder Roggen ebenso wie Rosen und exotische Farne.
Der längste Eintrag lautet Ornithogalum adseptentrionesvergentulum, für eine Gruppe von Arten, zu der auch die Blume "Stern von Bethlehem" gehört. Der kürzeste Name ist Poa fax, eine violette Blume aus Westaustralien.
Neue Ordnung der Verzeichnisse
Ziel sei es, Ordnung in einem rund hundert Jahre alten Dschungel verschiedener, oft widersprüchlicher und fehlerhafter Verzeichnisse zu bringen, heißt es in einem Beitrag der britischen Gesellschaft Britain's Royal Botanic Gardens (RBG). Ohne präzise Bezeichnungen für alle Pflanzen drohe die globale Kommunikation in einem "ineffizientes Chaos" zu versinken. Dies koste viel Geld und könne sogar Menschenleben gefährden, wenn Pflanzen fälschlicherweise zur Nahrung oder in der Medizin verwendet würden.
Die Idee zu der Einheitsliste wurde 1999 auf einem internationalen Botaniker-Kongress geboren. Dessen Teilnehmer forderten ein "präzises Verzeichnis aller Pflanzen", das nicht zuletzt für die Rettung gefährdeter Arten notwendig sei. An der Arbeit waren Botaniker der berühmten Kew Gardens in London und des Botanischen Gartens in der amerikanischen Stadt St. Louis (Missouri Botanical Garden) beteiligt. Dessen Direktor Peter Wyse Jackson sprach von einem "richtig großen Schritt nach vorne". Erstmals gebe es nun ein Inventar aller bekannten weltweit bekannten Pflanzen.
Quelle: ntv.de, AFP