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Heilend oder schädlich? Phytohormone in Nahrung

Viele Pflanzen enthalten Verbindungen, die ähnlich wirken wie Hormone. Solchen Phytoöstrogene werden von mancher Seite heilende, von anderer Seite schädliche Wirkungen nachgesagt, eine abschließende Beurteilung gibt es nicht. Nun zeigt eine Untersuchung, dass sich diese Verbindungen auch in Milchprodukten, Eiern, Fisch und Fleisch finden.

Das berichtet eine Gruppe um Gunter Kuhnle von der Abteilung für menschliche Ernährung des britischen Wellcome Trust in Cambridge im "Journal of Agricultural and Food Chemistry". Die Forscher analysierten 115 Lebensmittel meist tierischer Herkunft und wurden ausnahmslos fündig. Es handele sich um die erste Untersuchung dieser Art, und sie erlaube künftig bessere Angaben für Ernährungsempfehlungen. Die durchweg höchsten Werte zeigten sich bei Produkten mit Soja (etwa Burger, Würstchen, Sojasoße, Joghurt). Kindernahrung auf Sojabasis hatte einen 300-fach höheren Gehalt an Phytoöstrogenen als herkömmliche Milch. Fleisch enthielt etwa so viele Phytoöstrogene wie zahlreiche Gemüse.

Bisher keine Empfehlung zum Verzehr

Phytoöstrogene gehören zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, die in verschiedenen Pflanzen in verschiedener, teils sehr großer Zahl vorkommen. Einige von ihnen haben eine ähnliche Wirkung wie die vom Menschen hergestellten Östrogene und scheinen eine Vielzahl von Funktionen im menschlichen Körper beeinflussen zu können, heißt es bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Und weiter: "Der gegenwärtige Kenntnisstand über die Bedeutung der Sekundären Pflanzenstoffe reicht noch nicht aus, um Zufuhrempfehlungen für einzelne sekundäre Pflanzenstoffe zu geben."

Quelle: ntv.de

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