Sechs Monate ohne Pause Pinguine schwimmen Rekord
18.05.2009, 08:00 UhrDie Goldschopf-Pinguine des südlichen Indischen Ozeans verbringen im Winter rund sechs Monate ohne Pause auf See und legen dabei rund 11.000 Kilometer zurück. Das haben französische Meeresforscher um Charles-Andr Bost vom Chiz-Zentrum für biologische Studien im französischen Villiers-en-bois herausgefunden. Dazu statteten sie die Tiere (Eudyptes chrysolophus) mit sechs Gramm schweren Datensammlern aus und sammelten die Geräte nach einem halben Jahr wieder ein.
Bost und seine Kollegen arbeiteten dafür auf den Kerguelen-Inseln im südlichen Indischen Ozean, einem der abgelegensten Orte der Welt. Bis zu dieser Untersuchung war weitgehend unklar, wo sich die Pinguine während des Winters aufhalten – und was sie fressen. Die Resultate sind in den "Biology Letters" der britischen Royal Society veröffentlicht.
Die Datensammler zeichnen die Position der Tiere auf und messen zudem die Helligkeit, um den Tag-Nacht-Rhythmus festzuhalten. Auch die Temperatur wird in einigen Abständen festgehalten. Die Datensammlung wurde von Satellitenbildern vervollständigt, die den Algen-Gehalt des Untersuchungsgebiets zeigen. Zudem nahmen die französischen Forscher Blutproben der Pinguine, um auf deren Nahrung zu schließen.
Von 21 markierten Tieren ließen sich 12 Geräte auswerten. Die Vögel blieben etwa sechs Monate auf See und schwammen nach dem Verlassen der Inselgruppe schnell nach Osten, wo sie in einem großen Seegebiet mit der Jagd auf Krebstiere begannen. Unterschiede im Verhalten männlicher und weiblicher Tiere waren dabei nicht auszumachen. Die Futtergründe lagen nördlich des Verbreitungsgebietes des antarktischen Krills, der für die Ernährung der Goldschopf-Pinguine mithin nicht von Bedeutung zu sein scheint. Sie machen die größte Gruppe aller Pinguine aus, und sind damit zugleich jene Seevögel, die am meisten Futter aus dem Meer holen.
dpa
Quelle: ntv.de