Zeitaufwendig und oft kontraproduktiv Pop-ups stören Konzentration
17.12.2009, 11:05 UhrWer konzentriert am Computer arbeiten möchte, sollte die zahlreichen kleinen Benachrichtigungen vieler Programme besser abschalten. Das berichten Helen Hodgetts und Dylan Jones von der Universität in Cardiff. Sie hatten ihren Probanden am Rechner eine leichte Aufgabe gestellt, störten deren Ablauf durch allerlei Einblendungen und registrierten dabei, ob die Versuchspersonen daraufhin mehr Zeit benötigten.
Die Aufgabe war an ein Kinderspiel angelehnt, bei dem verschieden große durchlöcherte Holzscheiben der Größe nach sortiert werden müssen. Schon eine Unterbrechung von fünf Sekunden reichte, um den jeweils nächsten Schritt der Aufgabe zu verlängern. Die Resultate zeigten, dass selbst scheinbar kurze und unbedeutende Pop-up-Nachrichten auf dem Monitor über den Tag hinweg einen großen Einfluss auf die Aufmerksamkeit haben, heißt es bei der Universität.
Auf "besetzt" schalten
Viele Programme für E-Mails oder andere Nachrichten (sogenannte instant-messaging-Systeme wie "icq" oder "skype") informieren den Benutzer mit kleinen Fenstern darüber, dass neue Informationen eingetroffen sind oder dass sich jemand via Computer unterhalten möchte. Ein kurzer Warnton vor solchen Nachrichten, so zeigte die Untersuchung, kann den Nutzer vor dem Bildschirm ”vorwarnen”: Er kann sich den Angaben zufolge dann darüber klar werden, an welcher Stelle einer Aufgabe er sich gerade befindet und worauf er sich später wieder konzentrieren möchte.
Die praktische Empfehlung von Hodgetts und Jones: Instant-messaging-Programme sollten auf "besetzt" geschaltet werden, um Kollegen oder anderen Menschen zu zeigen, dass eine Störung derzeit unerwünscht ist. Und die kleinen Fensterchen, die über die eingehenden E-Mails informieren, sollte man entweder ganz abschalten – oder nur für Nachrichten mit hoher Priorität zulassen.
Quelle: ntv.de, dpa