Auswilderung bringt "frisches Blut" Pumabestand in Florida gerettet
24.09.2010, 08:42 Uhr
Ein Puma im Jungle Park von Arona.
Die in Florida lebenden Pumas sind möglicherweise gerettet. Ihr kleiner Bestand hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht, nachdem Verwandte der Raubkatzen aus Texas in dem Sonnenstaat ausgewildert wurden. Die genetische Vielfalt der Tiere habe sich seitdem deutlich verbessert, berichten Biologen im US-Wissenschaftsjournal "Science".
Der Florida-Puma (Puma concolor coryi) zählte zu Beginn der 90er Jahre nur noch 20 bis 25 Exemplare. Außerdem litten einige Tiere zum Beispiel an einer schlechten Spermienqualität und Herzerkrankungen. Nachdem Genetiker vor den Auswirkungen von Inzucht in der kleinen Gruppe gewarnt hatten, wurden 1995 acht Weibchen des nahe verwandten Texas-Pumas (Puma concolor stanleyana) in Florida ausgewildert.
Diese Maßnahme scheint Erfolg gehabt zu haben, berichtet Warren Johnson vom Labor für genetische Diversität des National Cancer Institute in Frederick (USA). Wichtiger noch sei, dass der Messwert für die genetische Vielfalt sich verdoppelt habe und die Zeichen von Inzucht in der Population deutlich zurückgegangen seien. Populationen von Wildtieren, die genetisch am Abgrund stünden, könnten also durch "frisches Blut" wieder eine Chance bekommen.
Der Ökologe Craig Packer von der Universität Minnesota in St. Paul betonte in "Science", dass die Auswilderung gefangener Tiere in anderen Gebieten eine schwierige und teure Prozedur sei. Dies könne nur die letzte Lösung sein, um bedrohte Tiere zu retten.
Quelle: ntv.de, dpa