Durch Luftverschmutzung Regen selbst gemacht
13.02.2008, 13:26 UhrIm Südosten der USA regnet es im Sommer in der Woche häufiger als am Wochenende. Vermutlich liege das an der Luftverschmutzung, die in der Woche höher ist, berichten US-Forscher im "Journal of Geophysical Research". Die Schmutzpartikel in der Luft verstärkten die Stürme, so dass letztlich mehr Regen auf eine größere Fläche fiele.
Die Wissenschaftler um Thomas Bell vom NASA/Goddard Space Flight Center in Greenbelt (US-Staat Maryland) hatten Daten des "Tropical Rainfall Measuring Mission-" (TRMM-) Satelliten ausgewertet. Insgesamt untersuchten sie den Zeitraum von 1998 bis 2005. Das Ergebnis: Im Schnitt regnete es von Dienstag bis Donnerstag mehr als von Freitag bis Montag. Der Regen-Höhepunkt liegt demnach am Donnerstagnachmittag, an dem 1,8 Mal mehr Regen fällt als am Samstag, dem regenärmsten Wochentag.
Um die Theorie zu überprüfen, dass die vom Menschen verursachte Luftverschmutzung an dem beobachteten Trend verantwortlich ist, verglichen die Wissenschaftler ihre Daten mit den Messungen der US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) zur Teilchenbelastung der Luft. Tatsächlich fanden sie auch in diesen Daten einen Belastungsanstieg zur Wochenmitte. Dieser werde durch höhere Emissionen aus Verkehr und Industrie verursacht.
Die Wissenschaftler erklären den Zusammenhang folgendermaßen: Die Schmutzpartikel sammeln sich in den Wolken, Wasser und Eis lagern sich an die Partikel an. Die vorhandene Wassermenge wird dadurch fein verteilt, ein Abregnen zunächst verhindert. Wenn nun Bedingungen für einen Sturm günstig sind, tragen Aufwinde die kleinen Wassertropfen höher in die Atmosphäre, wo sie kondensieren und frieren. Dieser Vorgang verstärkt den aufziehenden Sturm, so dass schließlich mehr Regen auf eine größere Fläche fällt. Ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Umweltverschmutzung und Wetterbedingungen könne künftig die Regenvorhersagen verbessern.
Quelle: ntv.de