Von Energiereserven abhängig Reiselust bei Zugvögeln
30.03.2009, 08:15 UhrWann heben Zugvögel nach einer Rast wieder ab? Zu einem großen Teil hängt das von ihren Energiereserven ab. Das hat ein italienisch-deutsches Forscherteam mit einer kombinierten Freiland-Labor-Studie gezeigt. Die Wissenschaftler fingen auf der italienischen Insel Ponza nachts ziehende Singvögel ein: Gartengrasmücken, Dorngrasmücken und Braunkehlchen.
Ponza bietet die erste Landemöglichkeit nach der etwa 500 Kilometer langen Strecke über das Mittelmeer - von der afrikanischen Nordküste aus gesehen. Die Insel liegt im tyrrhenischen Meer. Während des Frühjahrszuges in die skandinavischen Brutgebiete rasten dort viele Singvögel.
Die gefangenen Vögel wurden eine Nacht lang in Käfigen gehalten und beobachtet. Vögel, die noch ordentlich Reserven hatten, flattern viel stärker umher als magere Artgenossen. Diese nächtliche Zugunruhe sei bei allen drei Arten registriert worden, teilte das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen zur Arbeit der Forscher um Wolfgang Goymann mit.
Bei Gartengrasmücken hing zudem die Aktivität während des Tages mit den Energiereserven zusammen. Vögel mit ausreichendem Fettspeicher ruhten sich tagsüber aus. Solche mit geringen Reserven waren dagegen sehr aktiv - als ob sie nach Futter suchen würden. Die Ergebnisse wurden in den "Biology Letters" veröffentlicht. Im Labor war der Zusammenhang zwischen Zugunruhe und Energiereserven von Vögeln schon zuvor nachgewiesen worden.
Quelle: ntv.de