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Welterschöpfungstag Ressourcen für 2014 sind schon aufgebraucht

Großer Hunger nach Rohstoffen: Eisenerzberge in Parker Point, Westaustralien.

Großer Hunger nach Rohstoffen: Eisenerzberge in Parker Point, Westaustralien.

(Foto: Christian Sprogoe/Rio Tinto)

Bereits heute ist der Tag erreicht, an dem die Ressourcen der Erde für 2014 erschöpft sind. Die restlichen viereinhalb Monate des Jahres lebt die Menschheit damit "auf Pump". Erschreckend: Jahr für Jahr tritt dieser "Welterschöpfungstag" früher ein.

Die Menschheit verbraucht mehr, als eine Erde hergibt: Sämtliche natürlichen Ressourcen für das Jahr 2014 sind der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) zufolge schon jetzt aufgebraucht. Der 19. August sei in diesem Jahr der "Welterschöpfungstag", teilte der WWF mit. Mehr könne unser Planet innerhalb eines Jahres nicht regenerieren und damit nachhaltig zur Verfügung stellen. Für den Rest des Jahres lebe die Menschheit "auf Pump" und zehre von den stillen Reserven der Erde - auch auf Kosten der kommenden Generationen.

WWF-Grafik zum Welterschöpfungstag 2014.

WWF-Grafik zum Welterschöpfungstag 2014.

(Foto: WWF)

In diesem Jahr sei der "Welterschöpfungstag" (Englisch: Overshoot Day) schon einen Tag eher erreicht als 2013 und sogar drei Tage eher als 2012, zeigten die Berechnungen des Global Footprint Networks. Die Analysen dieser Organisation "messen den Verbrauch an natürlichen Ressourcen und die Ressourcenkapazität von Nationen über Jahre hinweg". Anhand der Daten - etwa 5400 Datenpunkte pro Jahr und Land - wird der "Fußabdruck" von 150 Nationen ermittelt, und das bereits seit 1961. Der ökologische Fußabdruck zeigt an, wie viel Fläche gebraucht wird, um alle Bedürfnisse nach Ressourcen (inklusive Energie) zu befriedigen.

Besonders besorgniserregend laut WWF: Die Menschheit verbrauche schon seit 30 Jahren mehr Ressourcen, als auf Dauer und nachhaltig vorhanden seien. "Die Menschheit häuft nicht nur seit drei Jahrzehnten bei der Natur neue Schulden an, sondern beansprucht in jedem Jahr auch einen immer größeren Kreditrahmen", warnt WWF-Vorstand Eberhard Brandes. Die Auswirkungen der Übernutzung der Erde würden durch Artensterben, Klimawandel und Wassermangel bereits heute überaus deutlich.

Eigentlich mehrere Erden nötig

Schon der "Living Planet Report 2012" des WWF, eine alle zwei Jahre erscheinende Studie zum "Gesundheitszustand der Welt", kam zu den Erkenntnissen, dass wir bis zum Jahr 2030 zwei Planeten benötigten, "um unseren Bedarf an Nahrung und nachwachsenden Rohstoffen zu decken", wenn die Menschheit weiter so lebte wie bisher.

Bis 2050, wenn voraussichtlich 9 Milliarden Menschen die Erde bevölkern, wären es sogar fast drei. Zum Vergleich: Im Jahr 1961, als der WWF gegründet wurde, brauchte die Weltbevölkerung lediglich zwei Drittel der verfügbaren natürlichen Ressourcen.

Wie kann man aber den bedrohlichen Folgen der Übernutzung begegnen? Die Produktionsweisen und Konsumgewohnheiten müssten umweltfreundlicher werden, so der WWF. Es läge in der Hand der Regierungen, Unternehmen und Verbraucher, nachhaltiger zu leben und zu wirtschaften - "sei es durch höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien, bewussten Fleischkonsum, umweltfreundliche Mobilität oder nachhaltigen Fischfang".

Quelle: ntv.de, abe

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