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Farbstoff und Infrarotlicht Rheuma frühzeitig erkennen

Mit einer neuen physikalischen Diagnosemethode lässt sich Rheuma jetzt früher erkennen. Fluoreszenzfarbstoff und Infrarot-Licht sollen als bildgebende Verfahren helfen.

Rheuma treten hauptsächlich an den Bewegungsorganen auf.

Rheuma treten hauptsächlich an den Bewegungsorganen auf.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Rheuma lässt sich mit einer neuen physikalischen Diagnosemethode früher erkennen. Das Verfahren, das Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Berlin zusammen mit Partnern entwickelt haben, arbeitet mit einem Fluoreszenzfarbstoff und infrarotem Licht. Mit diesem bildgebenden Verfahren könne Rheuma früher als beim Röntgen und billiger als per Kernspintomographie entdeckt werden, berichtet die PTB. Zudem gebe es keine Nebenwirkungen und keine Schmerzen.

Als Farbstoff wird ein Kontrastmittel eingesetzt: Sammelt sich dieses an Gelenken, könnte dies ein Hinweis auf einen Rheumaherd sein. Zum Leuchten bringt den Farbstoff das nah-infrarote Licht, das durch die Haut dringt. Trifft es im Körper auf ein Farbstoffmolekül, fängt dieses zu leuchten an. Das Kontrastmittel schwimmt im Blut mit. Mit Hilfe des bildgebenden Verfahrens lässt sich so ablesen, wie stark eine Region durchblutet ist. Ein Rheumaherd wird besser durchblutet als gesundes Gewebe.

Farbstoff weist auf Entzündungen hin

Noch aufschlussreicher sei ein Farbstoff, der auf Entzündungen hinweist. Auch eine solche Substanz sei mit dem neuen Gerät getestet worden: Bei Ratten hätten sich damit Rheumaherde in Sprunggelenken noch besser darstellen lassen. Allerdings sei es sehr aufwendig, die Zulassung für ein neues Kontrastmittel beim Menschen zu erhalten.

Die Forscher erklärten, eine frühere Diagnose könne die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Werde die Krankheit rechtzeitig festgestellt und eine Therapie eingeleitet, könnten die befürchteten Gelenkschäden möglicherweise verhindert werden. An einer klinischen Studie, die von der Berliner Medizintechnikfirma Mivenion koordiniert werde und fast beendet sei, hätten außer der PTB auch die Helios-Kliniken in Berlin-Buch und Bad Saarow mitgearbeitet. Nun solle eine größere Studie folgen.

Rheuma ist der Überbegriff für eine Gruppe entzündlicher Erkrankungen, die hauptsächlich an den Bewegungsorganen auftreten und oft mit Schmerz oder Einschränkungen verbunden sind.

Quelle: ntv.de, dpa

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