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Für die Hirnforschung Riesenmagnet in Jülich

Der weltweit größte Magnet für bildgebende Verfahren in der Hirnforschung steht ab sofort in Jülich. Mit einer Feldstärke von 9,4 Tesla ist er rund 200 000 Mal so stark wie das Erdmagnetfeld, wie das Forschungszentrum Jülich mitteilte. Dank der hohen Feldstärke sollen von 2009 an Strukturen des Gehirns erforschbar werden, die bisher nicht zu beobachten waren. Der rund vier Meter lange und 57 Tonnen schwere Magnet wurde in ein für ihn errichtetes Gebäude gestellt, wo er durch 870 Tonnen schwere Stahlwände nach außen hin abgeschirmt wird.

Der Magnet ist das Kernstück eines Gerätes, mit dem sich künftig das Verhalten einzelner Zellen im lebenden Organismus verfolgen lässt. "Nur so können wir Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson auf molekularer Ebene feststellen", erklärte Professor Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Jülicher Zentrums. "Wir betreten mit dieser Technik komplettes Neuland und wollen damit im internationalen Wettbewerb die Nummer 1 bei der Hirnforschung werden."

Einmalig wird bei dem komplett installierten Gerät der Durchmesser der Röhre mit 90 Zentimetern sein: "So reicht der Platz, um den Probanden Aufgaben zu stellen, bei denen sie einen Knopf drücken oder einen Joystick bewegen müssen und dabei ihre eigenen Gehirnfunktionen auf digitalen Bildern zu beobachten", erläuterte Projektleiter Jon Sha. Siemens Healthcare und das Bundesforschungsministerium unterstützen das Jülicher Projekt mit jeweils zehn Millionen Euro.

Quelle: ntv.de

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