Nestlés neuer Mitarbeiter in Japan Roboter verkauft Kaffeemaschinen
01.12.2014, 10:34 Uhr
Erste Karrierestufe Verkäufer: Der hoch entwickelte Roboter Pepper kann kommunizieren und lernen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Japan ist roboterbegeistert. Der Lebensmittelkonzern Nestlé setzt nun erstmals den humanoiden Roboter "Pepper" als Kundenberater auf seinen Verkaufsflächen ein. Ab Februar will der Hersteller den kleinen Helfer auch an Privatpersonen verkaufen.
In einem Elektronikmarkt in Tokio steht der erste Roboter, der für den Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé Kaffeemaschinen verkaufen soll. "Pepper" trug zu diesem Anlass eine schwarze Butler-Weste und eine schwarze Fliege. Ihm sollen 999 seiner Artgenossen in großen Supermärkten und anderen Geschäften folgen.
"Es handelt sich um einen völlig neuen Ansatz der Kommunikation mit den Kunden", sagte eine Sprecherin von Nestlé. Die 1,20 Meter großen Roboter auf Rollen können Erläuterungen zu den verschiedenen Produkten geben und sollen interaktiv mit den Kunden kommunizieren können. Außerdem sollen mehrere der Roboter sich untereinander austauschen und so das übertragen können, was sie im Kundengespräch gelernt haben. "Sie ersetzen aber keine menschlichen Verkäufer", betonte die Unternehmenssprecherin. Anderswo als in Japan sollen die Roboter vorerst nicht eingesetzt werden.
Nach Angaben von Nestlé wird es das erste Mal sein, dass so viele Roboter in Geschäften genutzt werden. "Pepper" wurde von der französischen Firma Aldebaran mit deren japanischem Mutterhaus, dem Telekommunikationsunternehmen SoftBank, entwickelt. Einige Roboter sind schon in Geschäften von SoftBank in Tokio im Einsatz. Die Gruppe des Milliardärs Masayoshi Son, welche die Roboter in höchsten Tönen lobt, will sie ab Februar einem breiten Publikum verkaufen. "Pepper" soll 198.000 Yen (knapp 1340 Euro) plus monatliche Gebühren kosten.
Nestlé ist bereits seit mehr als hundert Jahren in Japan vertreten. Nach Angaben der Sprecherin ist es der wichtigste Markt für die Marke Nescafé vor Großbritannien.
Quelle: ntv.de, abe/AFP