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Peinliche Pannenserie hat ein Ende Russland schießt Sojus in Orbit

Nach vier ernüchternden Fehlschlägen bringt Russland wieder eine Sojus-Rakete ins All. Damit verfügt das Land über einen weiteren Satelliten für sein Navigationssystem Glonass. Nun sieht sich Russland auf Augenhöhe mit dem US-System GPS.

So sah es aus, als eine Sojus-Rakete am 24. August startete - und kurz darauf abstürzte.

So sah es aus, als eine Sojus-Rakete am 24. August startete - und kurz darauf abstürzte.

(Foto: picture alliance / dpa)

Russland hat mit einer Sojus-Trägerrakete einen weiteren Satelliten für sein Navigationssystem Glonass ins All gebracht. Der Transport legte in der Nacht zum Montag vom russischen Weltraumbahnhof in Plessezk ab, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Der 1450 Kilogramm schwere Glonass-Apparat hat nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos eine Lebensdauer von sieben Jahren.

Der Start war mit Spannung erwartet worden und für die Raumfahrtnation Russland besonders wichtig, weil bei einer Sojus-Panne am 24. August ein unbemannter Raumfrachter abgestürzt war. Der Absturz des Raumtransporters war nur eine von vier schwerwiegenden Pannen seit Dezember vergangenen Jahres, durch die das russische Raumfahrtprogramm in eine schwere Krise gestürzt wurde. Russland hat derzeit eine entscheidende Stellung in der Raumfahrt, weil es nach der Einstellung des US-Shuttleprogramms Ende Juli als einziges Land über Raketen für bemannte Flüge zur Internationalen Raumstation ISS verfügt.

GPS bekommt Konkurrenz

Auch für das seit Jahren immer wieder verzögerte Glonass-System war der Start von großer Bedeutung, nachdem zuletzt drei der Satelliten abgestürzt waren. Nach 15-jähriger Unterbrechung habe Russland erstmals wieder 24 funktionstüchtige Satelliten im All, sagte Roskosmos-Vizechef Anatoli Schilow. "Russland ist damit auf Augenhöhe mit den USA, die GPS haben", fügte er stolz hinzu.

Bereits 1996 hatte Russland für einige Zeit 24 Satelliten in Betrieb. Allerdings hatten diese immer nur eine Lebensdauer von ein paar Jahren. Das vor allem für militärische Zwecke initiierte Navigationssystem Glonass soll künftig auch kommerziell genutzt werden - und in Konkurrenz zu GPS treten. Bis Jahresende sollen noch vier weitere Glonass-Satelliten ins All geschossen werden.

Nach der Sojus-Panne hatte Russland seine Raketen auf den Prüfstand gestellt und alle Transporte ausgesetzt. Der nun erfolgte Sojus-Start mit dem Glonass-Satelliten war zuvor für den 26. August geplant. Ein neuer Termin in der Nacht zum Sonntag war wegen schlechten Wetters um 24 Stunden verschoben worden.

Quelle: ntv.de, dpa

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