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Debakel für Südkorea Satellit offenbar verglüht

Immerhin funktionierten alle Hauptsysteme der Rakete.

Immerhin funktionierten alle Hauptsysteme der Rakete.

(Foto: dpa)

Der Start der ersten eigenen Trägerrakete ist für Südkorea zum Debakel geworden: Wissenschaftler versuchen vergeblich, Kontakt mit dem von der Rakete ausgesetzten Satelliten aufzunehmen, wie das Zentrum zur Erforschung der Satellitentechnik mitteilt. Vermutlich verglühte der Satellit beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

Der Satellit konnte am Dienstag nicht in die vorgesehene Umlaufbahn gebracht werden. Laut Vize-Wissenschaftsminister Kim Jung Hyun lag dies vermutlich daran, dass sich eine von zwei aerodynamischen Verkleidungen an der Spitze der Rakete nicht wie geplant ablöste. Dadurch habe die zweite Raketenstufe nicht genügend Schub gehabt, um den Satelliten in der richtigen Umlaufbahn abzusetzen. Der Satellit sei wahrscheinlich abgestürzt und verglüht, sagte Kim. Da der hundert Kilogramm schwere Flugkörper über keinen eigenen Antrieb verfügte, konnte seine Flugbahn nicht mehr geändert werden.

Halb erfolgreiche Mission

Der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak nannte die Mission nach Angaben seines Sprechers "halb erfolgreich". Ein Vertreter der koreanischen Weltraumbehörde sprach von einem Erfolg, da "alle Hauptsysteme" der Rakete richtig funktioniert hätte.

Südkorea ist weltweit das zehnte Land, das eine eigene Trägerrakete ins Weltall brachte. Zuvor waren sieben geplante Startversuche abgebrochen worden - meist wegen technischer Probleme. Für die Entwicklung des Prestigeprojekts hatte Südkorea mit Russland zusammengearbeitet. Insgesamt wurden für den Bau der 33 Meter langen KSLV-1 knapp 503 Milliarden Won (rund 283 Millionen Euro) ausgegeben. Bislang schickte Seoul seine Satelliten stets mit Hilfe von Trägerraketen anderer Länder ins All.

Das Nachbarland Nordkorea hatte angesichts der Startvorbereitungen gefordert, der UN-Sicherheitsrat müsse sich mit dem südkoreanischen Raketenprogramm genauso befassen wie mit dem Nordkoreas. Seoul wies diesen Vergleich jedoch mit der Begründung zurück, dass es sich bei seinem Raketenstart um ein rein wissenschaftliches Projekt handele.

Quelle: ntv.de, AFP

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