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Tumore stammesgeschichtlich uralt Schon einfache Vielzeller haben Krebs

Links der gesunde Polyp, rechts der von einem Tumor befallene.

Links der gesunde Polyp, rechts der von einem Tumor befallene.

(Foto: Alexander Klimovich/Christian-Albrechts-University)

Krebserkrankungen kommen vielen wie eine Plage der Neuzeit vor. Doch Forscher können nun beweisen, dass solche Geschwulste auch in primitiven und alten Tierarten wuchern können.

Selbst recht einfache Lebewesen wie Süßwasserpolypen können Tumore entwickeln. Erkrankten Tieren gehe es merklich schlechter, berichten Forscher um Thomas Bosch von der Universität Kiel im Fachjournal "Nature Communications".

Bei zwei Hydra-Arten wurden demnach tumortragende Tiere gefunden. Das beweise, dass solche Geschwulste auch in primitiven und alten Tierarten wuchern können. Krebs sei keine Erscheinung der Neuzeit, hob der Wissenschaftler hervor. Die fatale Eigenschaft von Zellen, Fehler zu machen, gehöre schon lange zum Leben dazu.

Die Analysen zeigten demnach auch, dass übertragene Tumorzellen in anderen Hydras Tumorwachstum auslösen können. "Auch die invasive Eigenschaft von Krebszellen ist stammesgeschichtlich uralt", sagte Bosch. Mit der Analyse von Wucherungen bei einfachen Lebewesen ließen sich möglicherweise wichtige Grundlagen der Krebsentstehung klären, heißt es in "Nature Communications".

Süßwasserpolypen (Hydra) sind stammesgeschichtlich alte Tiere. Sie gehören zu den Nesseltieren, einfach gebauten Tieren, die Küsten, Grund und offenes Wasser in Meeren und Süßwasser bewohnen.

Quelle: ntv.de

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