370 Meter in 23 Minuten See-Elefanten sinken im Schlaf
01.11.2009, 13:20 UhrForscher vermuten, dass sich See-Elefanten auf den Rücken drehen, wenn sie schlafen möchten. Dann sinken sie ohne aktive Schwimmbewegungen langsam herab.
Bei ihrer Reise durch den Pazifik gehen die See-Elefanten nicht an Land.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Nördliche See-Elefanten sinken im Schlaf in die Tiefe des Ozeans wie ein welkes Blatt vom Baum zu Boden. Diesen Vergleich zieht eine Gruppe um Yoko Mitani vom japanischen Institut für Polarforschung in Tokio, nachdem sie sechs der Tiere mit kleinen Datenrekordern ausgestattet und diese ausgewertet hatte. Die Resultate sind in den "Biology Letters" der britischen Royal Society nachzulesen. Die See-Elefanten gehen während ihrer langen Wanderungen durch den Pazifik nicht an Land und verbringen auch nur wenig Zeit an der Wasseroberfläche. Was machen sie zwischendurch?, wollten die Forscher wissen. Aus der Kombination von Zeit und Tiefe ließen sich ein Aktivitätsprofil der Tiere sowie deren dreidimensionaler Pfad durchs Wasser ableiten.
Mitani vermutet daher, dass sich die mächtigen See-Elefanten auf den Rücken drehen, wenn sie schlafen möchten. Weil der Auftrieb sie nicht an der Oberfläche hält, sinken sie ohne aktive Schwimmbewegungen langsam herab. Die besondere Form des Körpers sorgt allerdings dafür, dass die Tiere von rechts nach links schaukeln oder gleiten wie ein Blatt – und daher nicht den senkrechten Pfad in die Tiefe nehmen. So verzögert sich der Abstieg und der zwischenzeitliche Weg zum Luftholen. Außerdem benötigen die Tiere so weniger Energie zum Aufstieg. Im Durchschnitt glitten die Tiere in 23 Minuten um etwa 370 Meter herab.
Quelle: ntv.de, dpa