Speere und Lanzen Seit der Steinzeit im Einsatz
19.08.2009, 13:28 Uhr
Die Schöninger Speere sind die ältesten erhaltenen Wurfspeere der Welt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Speerwerfen hat in Deutschland Tradition. Und diese reicht so weit zurück, dass nicht nur Wissenschaftler beeindruckt sind: rund 400.000 Jahre nämlich.
In Niedersachsen wurden 1995 bei Grabungen im Schöninger Tagebau Holzspeere aus der Altsteinzeit gefunden, die ältesten vollständig erhaltenen Wurfspeere der Welt. Der Fund veränderte das Bild des Urmenschen nachhaltig. Die mit großem Geschick bearbeiteten Holzspeere von Schöningen machten den Urzeitmenschen Homo erectus für die Wissenschaft zum gut organisierten Großwildjäger. Die Fichtenholzwaffen bewiesen, dass er kein sprachloser Aasfresser war.
Mit einem Gewicht von etwa 600 Gramm und einer durchschnittlichen Länge von rund 2,20 Meter entsprechen die Steinzeitwaffen in etwa heutigen Damenspeeren. Als Sportwissenschaftler Nachbauten der Schöninger Speere von Spitzenathleten testen ließen, kamen sie zu einem erstaunlichen Ergebnis: Die Wurfeigenschaften waren denen heutiger Sportgeräte durchaus ebenbürtig.
Auch in der Antike waren Speere beliebt. Die Griechen erzielten mit ihnen sportliche Erfolge, nutzten sie aber auch militärisch zum Durchbohren der Feinde. Auch Römer und Germanen setzten Speere und Lanzen als Waffen ein.
Quelle: ntv.de, dpa