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Planmäßiger Crash Smart1 war voller Erfolg

Der rund dreijährige Flug der ersten europäischen Mondsonde Smart1 war nach Ansicht ihrer Erbauer ein voller Erfolg.

Alle Ziele des Smart1-Projekts seien komplett erreicht worden, sagte der Wissenschaftler der European Space Agency (ESA), Giorgio Saccoccia, am Montag in Darmstadt. "Smart1 war Technikgenie." Hauptziel des Projektes war die Erprobung eines neuartigen Ionenantriebes. Dabei wurde das Edelgas Xenon elektrisch aufgeladen und beschleunigt. Die Energie für diesen Antrieb bezog Smart1 ausschließlich aus Solarzellen. Während der gesamten drei Jahre ihres 400 Millionen Kilometer langen Fluges durch das All verbrauchte die Sonde weniger als 100 Kilogramm von dem Gas. Am Sonntagmorgen war die Sonde planmäßig auf der Mondoberfläche zerschellt.

Die Sonde hatte am Ende ihres Fluges eine Reihe von Messungen der Mondoberfläche vorgenommen, unter anderem im Infrarot- und Röntgenbereich. Dabei wurde erstmals mit dieser Technik Kalzium nachgewiesen. Das hierzu verwendete Röntgenspektrometer war nach Angaben der Experten das kleinste jemals verwendete Instrument dieser Art. ESA-Wissenschaftler Bernard Foing sagte, man habe sich geochemischer Methoden bedient, um die Geschichte des Mondes zu erkunden. Die Oberfläche des Mondes sei gekennzeichnet durch von Meteoriteneinschläge verursachte Krater und tektonische Spuren. "Er ist ein Geschichtsbuch - diese Bombardierungen haben auch auf der frühen Erde stattgefunden", erklärte Foing.

Die 300 Kilogramm schwere Sonde war im September 2003 gestartet worden und hatte sich auf Grund des relativ schwachen Ionenantriebs auf eine immer höhere Umlaufbahn um die Erde geschraubt, bis sie von der Anziehungskraft des Mondes eingefangen wurde. Es war die erste Raumsonde, die nur mit einem Ionenantrieb ausgestattet war.

Quelle: ntv.de

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