"Dort war noch kein Raumschiff" Sonde soll zur Sonne fliegen
05.09.2010, 10:00 UhrDie Nasa plant ein ehrgeiziges Projekt: Spätestens im Jahr 2018 will die US-Weltraumbehörde eine Sonde zur Sonne schicken. Mit neuester Technik soll sie entscheidende Fragen der Solarphysik untersuchen und unter anderem herausfinden, was den solarwind antreibt.
Die US-Weltraumbehörde Nasa will in den kommenden Jahren mit einer neuen Raumsonde den enorm heißen Strahlenkranz der Sonne untersuchen. Die Sonde "Solar Probe Plus", die etwa so groß wie ein Auto sein soll, solle spätestens 2018 zu der 144 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Korona der Sonne geschickt werden, teilte die Nasa mit.
Die Messdaten sollten dazu beitragen, "das Strahlungsumfeld, in dem zukünftige Weltraumerkunder arbeiten und leben werden, zu charakterisieren und vorauszusagen". "Dieses Vorhaben erlaubt es der Erfindungsgabe der Menschheit, dorthin zu gelangen, wohin kein Raumschiff zuvor gelangt ist", erklärte die an dem Projekt beteiligte Forscherin Lika Guhathakurta.
Dreidimensionale Bilder der Sonnenkorona
Die Raumsonde soll direkt in die äußere Atmosphäre der Sonne fliegen. Geschützt durch einen neuartigen Hitzeschild, der Temperaturen von 1400 Grad Celsius standhält, soll sie dort mit ausgeklügelten Geräten Messungen vornehmen. Dabei geht es laut Dick Fisher, Leiter der Heliophysik-Abteilung der Nasa, um zwei entscheidende Fragen der Solarphysik: "Warum ist die äußere Atmosphäre der Sonne so viel heißer als die sichtbare Oberfläche der Sonne und was treibt den Solarwind an, der die Erde und unser Sonnensystem beeinflusst?"
Geplant sind den Angaben zufolge unter anderem Experimente mit Partikeln des Solarwindes und mit den elektromagnetischen Feldern der Sonne. Außerdem soll "Solar Probe Plus" dreidimensionale Bilder der Sonnenkorona anfertigen.
Das ehrgeizige Projekt zur Erforschung der Sonne entspricht der von US-Präsident Barack Obama vorgegeben langfristigen Weltraumpolitik. Obama hatte im April zu einer weiteren Erforschung des Sonnensystems aufgerufen, bevor die Nasa bis Mitte der 2030er Jahre Astronauten zum Mars schicke.
Quelle: ntv.de, AFP