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Künstliche Befruchtung Spermien aus Stammzellen

Aus Stammzellen des Knochenmarks von Männern haben deutsche Forscher weltweit erstmals Spermien-Vorläufer gezüchtet. Dies stelle einen ersten Schritt zur künstlichen Erzeugung von menschlichen Spermien dar, wie die Forscher der Universität Göttingen und anderen Instituten im Fachjournal "Reproduction" vom Freitag berichten.

Der leitende Wissenschaftler Karim Nayernia warnte jedoch zugleich vor verfrühten Hoffnungen auf eine Befruchtung allein mit Hilfe der veränderten Stammzellen. Bis die Zellen dafür eingesetzt werden könnten, seien nicht nur wissenschaftliche Studien sondern auch ethische und soziale Rahmenbedingungen nötig.

Bisher seien die Keimzellen nicht zur Befruchtung von Eizellen geeignet, da sie ohne die Fähigkeit zu einem bestimmten Zellteilungsschritt nicht vollständig heranreifen. Nach Angaben Nayernias sind weitere drei bis fünf Jahre nötig, um fortpflanzungsfähige Spermien zu züchten.

Die Forscher entnahmen die Stammzellen aus dem Knochenmark und gaben spezielle Wachstumsfaktoren dazu. Daraufhin entwickelten sich die Stammzellen zu Spermien-Vorläufern. Nayernia arbeitet derzeit in einem Stammzellinstitut in Newcastle, hatte die Forschungen aber in Göttingen betrieben.

Bei Mäusen ist den Göttinger Wissenschaftlern der Schritt zum ausgereiftem Spermium bereits gelungen. Mit gezüchteten Spermien hatten sie 2006 künstlich Mäuseeizellen befruchtet. Aus den 65 Embryonen, die das Forscherteam in Mäuseweibchen einpflanzte, wurden sieben Mäuse geboren.

Quelle: ntv.de

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