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Stern hüllt sich in Gas und Staub "Spiegelei-Nebel" fotografiert

Das Himmelsobjekt IRAS 17163-3907 erinnert an ein Spiegelei.

Das Himmelsobjekt IRAS 17163-3907 erinnert an ein Spiegelei.

(Foto: ESO/E. Lagadec)

Forschern ist es gelungen, einen "Spiegelei-Nebel" mitten im Sternbild Skorpion abzulichten. Es handelt sich dabei um einen sogenannten gelben Überriesen, der "bald" als Supernova explodieren könnte.

Astronomen der Europäischen Südsternwarte (ESO) haben in den Tiefen des Alls einen "Spiegelei-Nebel" fotografiert. Bei dem ungewöhnlichen Himmelsobjekt handelt es sich um eine der seltensten Sternsorten im Kosmos, wie die ESO berichtet: um einen sogenannten gelben Überriesen. Dieser Stern hat demnach einen rund tausendmal größeren Durchmesser als unsere Sonne, 20 Mal mehr Masse und leuchtet 500.000 Mal so hell. Er hüllt sich in einen doppelten Gas- und Staubnebel, der aus der Ferne betrachtet an die Form eines Spiegeleis erinnert.

Das Objekt mit der Katalognummer IRAS 17163-3907 ist bereits 1983 entdeckt worden und einer der 30 hellsten Sterne am Infrarothimmel. Es befindet sich in 13.000 Lichtjahren Entfernung im Herzen unserer Milchstraße im Sternbild Skorpion. "Von diesem Objekt war bekannt, dass es im Infrarotlicht hell leuchtet, aber überraschender Weise hatte niemand es bislang als gelben Überriesen identifiziert", erläutert der Leiter der Forschergruppe, Eric Lagadec, in einer ESO-Mitteilung.

Wertvolle Einblicke in Sternenentwicklung

Die im Fachblatt "Astronomy & Astrophysics" zur Veröffentlichung eingereichten Beobachtungen mit dem "Very Large Telescope" der ESO geben den Wissenschaftlern wertvolle Einblicke in diese seltene Phase der Sternentwicklung. Gelbe Überriesen stehen am Ende ihrer Existenz als Sterne und machen eine sehr ereignisreiche und aktive Entwicklung durch: So hat der jetzt beobachtete Stern in den vergangenen einigen hundert Jahren Materie mit der vierfachen Masse unserer Sonne ausgestoßen. Wahrscheinlich werde er – in kosmischen Maßstäben – bald als Supernova explodieren, schreibt die ESO.

Quelle: ntv.de, dpa

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