Rettung vor dem Aussterben Spinnen in Küche gezüchtet
22.10.2010, 10:01 UhrDie Gerandete Wasserspinne lebt im unmittelbaren Uferbereich von Gewässern. Sie steht auf der Roten Liste und ist gesetzlich geschützt. Um ihr Aussterben zu verhindern, greift eine Spinnenforscherin zu unorthodoxen Methoden.

Eine Spinnenkinderstube der eng verwandten Dolomedes fimbriatus.
(Foto: N.Velaviciene/wikimedia unter cc-by-sa)
In England sollen tausende Babyspinnen in der Natur ausgesetzt werden, um die sehr seltene Spinnenart vor dem Aussterben zu bewahren. Rund 3000 von einer Forscherin in ihrer Küche per Hand aufgezogene Spinnen der Art Dolomedes plantarius sollen kommende Woche in einem Naturschutzgebiet im ostenglischen Suffolk ausgesetzt werden, teilte die Organisation Natural England mit, die die britische Regierung in Fragen der Biodiversität berät.
Die Babyspinnen wurden von der Forscherin Helen Smith getrennt voneinander aufgezogen, damit sie sich gegenseitig nicht verletzten, und per Hand mit Insekten gefüttert. Dies habe sich als sehr anstrengend herausgestellt, sagte Smith. "Jeden Tag habe ich bis um zwei Uhr morgens in meiner Küche hungrige Babyspinnen gefüttert."
Die Spezies Dolomedes plantarius ist äußerst selten und findet sich bisher nur an zwei Stellen in England und Wales. Der Körper der Weibchen misst 18 bis 23 Millimeter und trägt auf dem Bauch ein cremefarbenes, gelbes oder weißes Band.
Quelle: ntv.de, AFP