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Häusliche Gewalt Sport-Frust macht aggressiv

Wenn die Lieblingsmannschaft verliert, sind Männer gewaltbereiter.

Wenn die Lieblingsmannschaft verliert, sind Männer gewaltbereiter.

(Foto: picture alliance / dpa)

Niederlagen der Lieblingsmannschaft lassen einer neuen Studie zufolge in den USA die Bereitschaft von Männern zu häuslicher Gewalt ansteigen. Wenn das örtliche Football-Team ein Spiel verliere, steige die Zahl der Hilfsanrufe bedrängter Frauen bei der Polizei um rund zehn Prozent, heißt es in der Studie von Wissenschaftlern der Universität Berkeley, die in der Aprilausgabe des "Quarterly Journal of Economics" veröffentlicht wurde. Die Zahl steige sogar um 20 Prozent, wenn das eigene Team gegen einen Gegner verliere, mit dem eine traditionell große Rivalität bestehe.

Für die Studie haben die Wissenschaftler die Ergebnisse von sechs bekannten US-Footballmannschaften mit Polizeiunterlagen über eingegangene Notrufe von Frauen wegen prügelnder Partner abgeglichen. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 1995 bis 2006. Der Anstieg der Anrufe sei auf einen Zeitraum begrenzt, der von kurz vor Spielende bis etwa zwei Stunden nach Spielende reiche.

Die Entwicklung sei besonders ausgeprägt, wenn das Team als Favorit in das Match gegangen war und trotzdem verlor, heißt es in der Studie. Hingegen sinke die Zahl der Notrufe von Frauen nicht, wenn das eigene Team überraschend gewinne. "Unerwartete Enttäuschungen beeinflussen uns stärker als schöne Überraschungen", schlussfolgern die Studienautoren um den Ökonomieprofessor David Card. Steigende Gewaltbereitschaft lasse sich dabei nicht nur bei enttäuschten Sportfans beobachten, sondern auch in anderen Situationen - etwa bei Verärgerung über einen Strafzettel.

Quelle: ntv.de, AFP

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