In Schule und Beruf Sportler sind erfolgreich
30.11.2007, 15:03 UhrWer Sport treibt, hat in Schule und Beruf mehr Erfolg. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlichte Studie. Die Nutzung außerschulischer Sportangebote erhöht demnach die Wahrscheinlichkeit, die Hochschulreife zu erlangen und ein Universitätsstudium erfolgreich zu absolvieren, um jeweils etwa sechs Prozentpunkte. Besonders ausgeprägt ist der Effekt bei Frauen. Als Ursache nehmen die Forscher an, dass Sportlerinnen ein gesteigertes Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen haben, während viele andere Frauen Wettbewerbssituationen eher scheuen und deshalb weniger erfolgreich sind.
Christian Pfeifer und Thomas Cornelißen von der Leibnitz Universität Hannover hatten für die IZA-Studie Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), einer jährlichen Befragung von Haushalten in Deutschland, ausgewertet. Von den mehr als 6000 Befragten aller Altersgruppen gaben 64 Prozent der Männer und 44 Prozent der Frauen an, während ihrer Schulzeit sportlich aktiv gewesen zu sein.
Sportliche Männer legten – andere Einflüsse wie Herkunft und Vermögen der Eltern herausgerechnet – 6,6 Prozentpunkte seltener einen Hauptschulabschluss ab, Frauen sogar 11 Prozentpunkte weniger als der Durchschnitt. Das Abitur hatten außerschulisch aktive Männer 6,1 Prozent punkte häufiger erreicht (Durchschnitt: 30 Prozent), Frauen 5,6 Prozentpunkte öfter (Durchschnitt: 22 Prozent). Die Wahrscheinlichkeit eines Hochschulabschlusses lag bei Sportlern 5,3 (Männer) und 4,7 (Frauen) Prozentpunkte höher als im Mittel.
Zu viel Sport ist dem positiven Effekt allerdings abträglich: Leistungssportler waren zumindest bei den höheren Bildungsabschlüssen kaum erfolgreicher als Sportmuffel. In den Wettkampfsport müsse zu viel Zeit investiert werden, der beim Lernen fehle, heißt es in der Studie. Bekannt war zuvor bereits, dass Sport Eigenschaften wie Teamgeist, Disziplin und Durchhaltevermögen fördert. Die neuen Ergebnisse widerlegten nun, dass auf dem Sportplatz oder in der Turnhalle verbrachte Zeit zulasten schulischer Leistungen geht, betonen die Forscher. Eher verbrächten Sportler weniger Zeit beim Fernsehen oder bei Trinkgelagen. Kinder und Jugendliche sollten also nicht nur aus gesundheitlichen Aspekten zu sportlicher Aktivität animiert werden, sondern auch für bessere Bildungsaussichten.
Quelle: ntv.de